Friedberger Allgemeine

Gewichtheb­en: Aus für alle Russen

Der Weltverban­d schließt alle acht nominierte­n russischen Athleten von den Spielen aus. Auch bei den Deutschen gibt es Ausfälle, aber aus anderen Gründen

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Rio de Janeiro Der Gewichtheb­erWeltverb­and (IWF) hat alle russischen Athleten ausgeschlo­ssen, die bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro an den Start gehen sollten. Betroffen sind acht vom nationalen Verband nominierte Sportler. Zuvor hatte schon der Leichtathl­etik-Weltverban­d IAAF einen Komplett-Bann gegen Russlands Sportler verhängt.

Die Nominierun­g der OlympiaZwe­iten Tatjana Kaschirina und der WM-Dritten Anastasia Romanowa wurde zuvor vom Nationalen Olympische­n Komitee Russlands zurückgezo­gen. Vier weitere Gewichtheb­er waren im Bericht der Welt-AntiDoping-Agentur als Nutznießer des systematis­chen Dopings in Russland erwähnt worden. Außerdem bestätigte der russische Gewichtheb­erVerband am Freitag, dass sieben Athleten des Landes bei Nachtests der Spiele von Peking 2008 und London 2012 positive Befunde aufwiesen. Die IWF begründete den Ausschluss damit, dass der russische Verband und seine Gewichtheb­er „den Sport in Verruf gebracht“hätten.

Unterdesse­n läuft die „Mission Rio“für das deutsche OlympiaTea­m auf Hochtouren. Die deutschen Appartemen­ts im olympische­n Dorf von Rio de Janeiro füllen sich immer mehr. Bis Freitag sind rund 200 Athleten, Trainer und Betreuer in der Stadt am Zuckerhut eingetroff­en. „So langsam kommt Leben in das deutsche Haus im olympische­n Dorf“, sagte Dirk Schimmelpf­ennig, Vorstand Leistungss­port im Deutschen Olympische­n Sportbund (DOSB).

Marathon ohne Gabius Wegen ei- ner Hüftverlet­zung musste der deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius die Olympia-Teilnahme absagen. „Der Traum meines ersten olympische­n Marathons ist in dieser Woche leider geplatzt“, sagte der 35 Jahre alte, in Stuttgart lebende Leichtathl­et. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie enttäuscht und traurig ich darüber bin.“

Petzschner verzichtet Philipp Petzschner hat seine Teilnahme für Rio abgesagt. Der Doppelspez­ialist wird nach einer Erkrankung nicht rechtzeiti­g fit. Der 32-Jährige hatte sich Ende März einen leichten Knorpelsch­aden am rechten Knie zugezogen. Nach einer Operation war es zu erhebliche­n Komplikati­onen gekommen, in deren Folge er längere Zeit nicht trainieren konnte. Petzschner war für das Doppel mit Philipp Kohlschrei­ber nominiert worden. Seinen Platz soll Alexander Zverev einnehmen.

Reus läuft Rekord Julian Reus hat den deutschen Rekord über 100 Meter erneut verbessert. Beim Meeting in Mannheim lief der Wattensche­ider 10,01 Sekunden. Der 28-Jährige hatte erst am 24. Juni die Rekordmark­e in Zeulenroda auf 10,03 Sekunden gedrückt und kann nun selbstbewu­sst zu den Rio-Spielen reisen. Die Bedingunge­n in Mannheim waren mit 1,8 Metern pro Sekunde Rückenwind optimal. Im Windschatt­en von Reus lief auch der Leverkusen­er Aleixo Platini Menga in 10,15 Sekunden persönlich­e Bestzeit. Stark trumpften auch die Sprinterin­nen auf. Tatjana Pinto aus Paderborn rannte in 11,00 Sekunden auf Platz eins und schob sich damit in der ewigen deutschen Bestenlist­e auf Platz sieben. (dpa)

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