„Ich habe viel von Schumacher gelernt“
Formel 1: Rosberg im Rückblick
Hockenheim Kein Pilot hat das Mercedes-Team seit seiner Rückkehr in die Formel 1 so mitgeprägt wie Nico Rosberg. Er fährt in seinem siebten Jahr für die Silberpfeile. Er hat einen neuen Vertrag, der ihm zwei weitere Jahre bis Ende 2018 im Auto des Branchenführers garantiert. Weitere zwei Jahre auch an der Seite eines dreimaligen Weltmeisters.
Und vor Lewis Hamilton hieß Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher, der siebenmalige, der Rekordweltmeister. Eine KarriereGratwanderung. „Ich glaube, durch Michael bin ich ein richtiger, kompletter Rennfahrer geworden“, sagte Rosberg. „Ich durfte drei Jahre mit und neben ihm im MercedesTeam fahren. Und ich muss heute sagen: Ich habe unglaublich viel von ihm lernen können.“
Und doch sei es zunächst ein „Schock“gewesen, als er die Nachricht erhalten habe, wer sein Teamkollege werden würde. 55 Jahre hatte es kein MercedesWerksteam in der Formel 1 gegeben. Dann bereiteten die Verantwortlichen die Rückkehr der Silberpfeile vor. Rosberg unterschrieb im Glauben und in der Hoffnung, im deutschen Rennstall der deutsche Star zu sein.
Dann aber entschied sich Michael Schumacher zum Comeback. „Da stehst du erst mal da und bist platt. Du weißt, wenn du gegen den verlierst, einen 41-Jährigen, auch wenn er siebenmal Weltmeister war, bist du weg vom Fenster“, berichtete Rosberg. „Dann kannst du einpacken. Fertig. Karriere-Ende. Aus.“
Rosberg meisterte die schwierige Situation. Er holte in jedem der gemeinsamen drei Jahre mehr Punkte als Schumacher, stand nach jeder Saison im Klassement vor dem 91-maligen Grand-Prix-Gewinner. Von den drei Jahren zehrt Rosberg in vielerlei Hinsicht heute noch. Er habe viele positive Dinge mitnehmen können. „Und auch den einen oder anderen Psycho-Trick“, sagte Rosberg. Ob es nun das Besetzthalten der Toilette ist, wie es Schumacher nach Rosbergs Erzählung einmal machte, führte er nicht aus. Im Kampf gegen Hamilton dürften einige Mittel aber recht sein. (dpa)