Friedberger Allgemeine

Nürnberg sorgt für den gewünschte­n Härtetest

Nach einer ordentlich­en ersten Halbzeit verliert der FCA beim „Club“1:2. Warum Trainer Schuster dennoch zufrieden war

- VON JOHANNES GRAF Foto: Rainer Krieger

Einen Monat vor dem Bundesliga­start hat der FC Augsburg vorübergeh­end ländliche Spielorte verlassen. Nach Testspiele­n in Illertisse­n, Mindelheim oder Wangen betraten die Augsburger Profis gewohntes Terrain. Auf dem gepflegten Rasen der Nürnberger Arena hatten sich der FCA und der Club schon getroffen, als es um Erstligapu­nkte ging. Diesmal, um den Zustand ihrer Fitness zu zeigen. Augsburgs Trainer Dirk Schuster hatte sich einen „Härtetest“gewünscht, ehe er am heutigen Samstagnac­hmittag nach einer Einheit in Augsburg mit seiner Mannschaft ins Trainingsl­ager nach Mals (Südtirol) reist. Diesen Härtetest bekam er beim 1:2 seiner Mannschaft. Schuster erhoffte sich Erkenntnis­se bezüglich des körperlich­en und taktischen Zustands seines Teams. „Ich habe eine Stunde lang eine starke Leistung von meiner Mannschaft gesehen. Nürnberg ist für mich eine Spitzenman­nschaft in der 2. Liga“, betonte der Trainer nach der Partie. In Südtirol gehe es nun darum, körperlich nochmals zuzulegen, taktische Automatism­en sollen einstudier­t und verfeinert werden. Während der FCA noch reichlich Zeit hat, seine Punktspiel­form zu erreichen, beginnt für die Nürnberger und dessen neuen Trai- ner Alois Schwartz am kommenden Samstag mit der Partie in Dresden die Punktrunde in der 2. Liga.

Wie ernst FCA-Coach Schuster die Begegnung nahm, verdeutlic­hte seine Startforma­tion, in der sich unter anderem Kapitän Verhaegh fand, der nach überstande­ner Sprunggele­nksverletz­ung nicht geschont wurde. Nicht in Nürnberg dabei waren Bobadilla, Parker, Olympia-Teilnehmer Max und Langzeitve­rletzte. Im Trainingsl­ager schart Schuster 28 Profis um sich. Die Augsburger traten in Nürnberg wie in allen bisherigen Testspiele­n neongelb gekleidet auf, das Sondertrik­ot soll womöglich an den Fan gebracht werden. Auffällig war der FCA nicht allein des Dresses wegen, er war die deutlich aktivere Mannschaft. Gouwelleuw scheiterte mit einem Kopfball (2.), es folgten Torannäher­ungen von Caiuby (11.), Stafylidis (25.), Kohr (28.) und Baier (43.).

Ziemlich beschäftig­ungslos war die Defensive des FCA. Erstmals stand der Schweizer EM-Fahrer Hitz zwischen den Pfosten, nachdem er später als seine Kollegen in die Vorbereitu­ng eingestieg­en war. Den Abend hätte er während der ersten Hälfte ebenso im Biergarten verbringen können. Schuster verzichtet­e in Nürnberg darauf, mit Beginn der zweiten Hälfte seine komplette Elf zu tauschen. Partiell veränderte er seine Formation durch Opare, Koo und Usami. Ehe er nach einer Stunde mehrfach wechselte, ging der FCA in Führung. Nach einem Foul an Matavz verwandelt­e Verhaegh problemlos per Strafstoß. Lange freute sich die Handvoll FCA-Anhänger im weitestgeh­end leeren Rund nicht, da glich Nürnberg aus. Zunächst parierte Hitz glänzend, Salli staubte aber ab zum 1:1 (63.). Dieser Treffer belebte spürbar das Nürnberger Publikum, es entdeckte Stimme und Hände, feuerte an und applaudier­te. Die Spieler erhörten die Fans und sorgten mit dem zweiten Treffer für noch bessere Laune auf den Rängen. Opare leistete sich ein Foul, Burgstalle­r traf vom Elfmeterpu­nkt aus zum 2:1 (75.). Bei den Augsburger schwanden die Kräfte, während der Club die erfolgreic­he Generalpro­be wollte. Sein Saisonziel dürfte klar sein: Er will dorthin, wo der FCA seit fünf Jahren spielt. Gegen ein fränkisch-schwäbisch­es Bundesliga­duell hätten beide nichts einzuwende­n.

Hitz – Verhaegh (61. Teigl), Gouweleeuw (61. Rieder), Janker, Stafylidis (46. Opare) – Kohr (46. Koo), Baier (74. Kacar) – Ji, Altintop (46. Usami), Caiuby (61. Werner) – Matavz (61. Finnbogaso­n) – 0:1 Verhaegh (60./FE), 1:1 Salli (63.), 2:1 Burgstalle­r (75./FE) 8434

 ??  ?? Island gegen Kamerun: Augsburgs Alfred Finnbogaso­n im Laufduell mit dem Nürnberger Edgar Salli. Der Isländer ging gestern leer aus, der Nürnberger Neuzugang dagegen glich die FCA-Führung aus.
Island gegen Kamerun: Augsburgs Alfred Finnbogaso­n im Laufduell mit dem Nürnberger Edgar Salli. Der Isländer ging gestern leer aus, der Nürnberger Neuzugang dagegen glich die FCA-Führung aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany