Staat im Staat?
Zum Kommentar „Tiefe Gräben“über das Auftreten nationalistischer Türken in der Ausgabe vom 23. Juli: Hätte Ute Krogull diesen Kommentar voriges Jahr geschrieben, wäre sie Gefahr gelaufen, in die rechte Ecke gestellt zu werden. Sie berichtet nicht, wie in sonstigen AZKommentaren üblich, über die gelungene Integration einzelner Türken, sondern prangert deren religiös politisch motiviertes Verhalten an, das in der deutschen Gesellschaft auf Unverständnis stößt und nicht zu akzeptieren ist. Das Grundübel ist darin zu sehen, dass AKP-gesteuerte, politisch und dienstrechtlich gebundene türkische DITIB-Staatsbeamte bei uns unter dem Deckmantel eines Imams tätig sind. Wegen der unmittelbaren Einflussnahme durch den obersten Dienstherrn lässt diese Praxis den Schluss des Aufbaus eines Staates im Staat zu. Dies spiegelt sich auch im mehrheitlichen Verhalten der bei uns lebenden Türken wider. Türkische Christen, Kurden, GülenAnhänger und Juden werden diskriminiert oder zu Gegnern erklärt und ohne Rücksichtnahme auf die Gesetze des Gastlandes angegriffen. Zu Recht kritisiert Frau Krogull, dass Augsburg nicht der richtige Platz ist, türkische Konflikte auszutragen. Wahre Worte, aber leider traut sich keine deutsche Partei bzw. deren Vertreter diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Klaus Liedtke, Oberottmarshausen