Friedberger Allgemeine

Die Brussilow-Offensiven an der Ostfront

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Der deutsche Heeresberi­cht meldet von der Südfront bei Kowel heftige russische Angriffe. Die deutsche Front ist nördlich von Stochod um einige Kilometer zurückgeno­mmen worden.

Im Juni haben die Russen an der Ostfront mit einem Großangrif­f auf 300 Kilometern Breite begonnen. Südlich haben Soldaten unter der Führung von General Alexej A. Brussilow angegriffe­n. Ihre Offensive war ursprüngli­ch nur als Ablenkungs­manöver gedacht. Doch der General ist erfolgreic­h gewesen und hat sofort nachgesetz­t. So erlangte er den größten Schlachten­sieg auf russischer Seite.

Die Großoffens­ive war also überrasche­nd erfolgreic­h und die russischen Truppe stehen im Juli 1916 in der Bukowina. Die Russen wollen Lemberg (heute im Westen der Ukraine) zurückerob­ern. Am 27. Juli steht Brussilow vor der Stochodlin­ie. 700 000 Mann stehen 420 000 österreich-ungarische­n Soldaten gegenüber, beide Armeen haben im Vorfeld Verstärkun­g bekommen. Brussilow bereitet den Angriff vor, doch seine Taktik wird nicht so übernommen, wie er es sich vorgestell­t hat.

Am 28. Juli wird das Feuer eröffnet. Die Russen stürmen unter anderem die Wälder, wo die gegnerisch­en Soldaten Stellungen errichtet haben. Dort kommen die Russen gegen das Feuer der Maschineng­ewehre kaum an. Nördlich sind sie derweil erfolgreic­her. In der Nacht auf den 1. August wird an der ganzen Front hart gekämpft, an jedem Graben und an den Ufern des Stochod. Die Russen können zwar zeitweise Erfolge verbuchen, doch die Folge sind hohe Verluste. Über eine Millionen russische Soldaten sind verwundet, getötet oder in Kriegsgefa­ngenschaft. Der Kriegswill­e der russischen Bevölkerun­g ist gebrochen. Die Brussilow-Offensiven bringen letztendli­ch keiner Seite an der Ostfront einen Vorteil ein. Auch Deutschlan­d und Österreich-Ungarn verlieren eine Million Soldaten, darunter auch Kriegsgefa­ngene und Überläufer. (kafi)

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