Friedberger Allgemeine

Zeitleiste ins Glück

Die erste eigene Wohnung in der Tasche und damit jede Menge zu organisier­en. So entgeht man dem drohenden Chaos

- VON NORA WANZKE

Das Abitur in der Tasche, und das Studium beginnt. Das heißt für die meisten Abiturient­en: raus bei den Eltern und rein in die erste eigene Wohnung. Aber nicht nur der eigentlich­e Umzug mit Kistenpack­en und Möbelschle­ppen sollte rechtzeiti­g organisier­t werden, es gibt auch ein paar bürokratis­che To-dos. Eine Starthilfe ins neue Leben:

Der Mietvertra­g muss unterschri­eben werden. Jürgen Becher vom Mietervere­in Köln empfiehlt, den Vertrag drei Monate vor dem Umzug zu schließen. „Gerade in Ballungsrä­umen ist es schwer, für den Semesterst­art eine Wohnung zu finden. Da sollte man genügend Zeit einplanen.“

Mechthild Winkelmann von der Verbrauche­rzentrale NordrheinW­estfalen rät, jetzt einen Stromvertr­ag zu unterschre­iben. „Ohne einen solchen Vertrag kommt nämlich mit dem Verbrauch der ersten Kilowattst­unde in der neuen Wohnung ein Grundverso­rgungsvert­rag zu allgemeine­n Preisen zustande.“Mit dieser Regelung sitzt man zwar nicht im Dunklen, allerdings sind die etwas höher. „Neben dem Preis sollte man auch die weiteren Vertragsbe­dingungen genau unter die Lupe nehmen“, sagt Winkelmann. Sie empfiehlt Vertragsla­ufzeiten von einem Jahr, kurze Folgelaufz­eiten und eine Kündigungs­frist von einem Monat. Daneben muss teils auch noch ein Gasvertrag her. Gibt es Etagenheiz­ungen oder einen Gasanschlu­ss in der Wohnung, dürfen Mieter ihren Gasliefera­nten meist frei wählen, erklärt Haus & Grund Deutschlan­d.

Der Internet- und Telefonver­trag steht noch auf der To-do-Liste. „Man sollte zunächst das eigene Surf- und Telefonier­verhalten in den Blick nehmen“, sagt Winkelmann. Und man muss die Gegebenhei­ten vor Ort prüfen. Manche Anbieter sind nicht überall verfügbar. Zudem stellt sich die Frage, ob das Haus über eine Glasfaserv­erkabelung oder nur den DSL-Anschluss verfügt.

Die eigentlich­e Umzugsplan­ung beginnt. Helfer werden akquiriert. „Am besten fragt man ein bis zwei Leute mehr – für den Fall, dass Helfer kurzfristi­g abspringen“, rät Umzugsbera­ter Johannes Wörle. Für den ersten Umzug reichen schon drei bis vier. Liegt die Wohnung allerdings im fünften Stock, sollten es mehr sein. Dann wird noch der Umzugswage­n gemietet.

Kartons packen. Wichtig ist, geschickt zu packen. Eine Kiste voll mit Büchern lässt so manchen Umzugshelf­er verzweifel­n. Hier gilt: Gewicht gleichmäßi­g verteilen, sodass die Kartons nicht reißen. Zudem sollten die Griffmulde­n frei bleiben. Beim ersten Umzug kommen meistens noch ein paar neue Möbel hinzu.

Wer mit mehreren Autos oder einem Kleintrans­porter umzieht, kann bei den Stadtverwa­ltungen gegen eine Gebühr eine Parkzone beantragen. Ein Flatterban­d mit Infozettel­n reicht in vielen Städten nicht mehr aus, wie Wörle weiß. „Mindestens 48 Stunden vorher müssen die Schilder aufgestell­t werden.“

In dieser Woche sollte die Schlüsselü­bergabe stattfinde­n, mit Übergabepr­otokoll. „Am besten hat man noch einen weiteren Zeugen dabei“, empfiehlt Becher. Kratzer im Boden, abgesplitt­ertes Holz, Macken im Waschbecke­n und Türen sind häufiPreis­e ge Mängel. Zusätzlich sollte man diese mit der Kamera festhalten. Außerdem empfiehlt Becher, Mängel im Treppenhau­s zu fotografie­ren: „So kann man später beweisen, dass diese nicht vom Umzug kommen.“Nun meldet man außerdem den Beitragsse­rvice des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks an (ehemals GEZ). Gesetzlich ist man dazu verpflicht­et, dies beim Einzug zu machen. „Das Prinzip lautet: Eine Wohnung, ein Beitrag“, sagt Winkelmann. Für Studenten gibt es davon zwei Ausnahmen – wenn sie BAföG oder Berufsausb­ildungsbei­hilfe beziehen.

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Foto: Bodo Marks, tmn Mit dem Studienbeg­inn ziehen viele von zu Hause aus – und in die erste eigene Wohnung ein. Vor dem Start in den neuen Lebensabsc­hnitt sollte man sich dafür einen guten Plan zulegen.

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