Als Botschafter in die USA
Sebastian Kiera hat sich durchgesetzt und darf ein Jahr lang in Amerika die deutsche Kultur vermitteln.
Overland Park heißt die neue Heimat des Augsburgers Sebastian Kiera. Zumindest für ein Jahr. Denn so lange wird der 22-Jährige in dem amerikanischen Ort in der Nähe von Kansas City als Juniorbotschafter für Deutschland leben. Möglich macht dies das Parlamentarische Patenschafts-Programm, ein Stipendium des Deutschen Bundestags und des US-Kongress.
Dass Kiera zu den rund 360 Schülern und jungen Berufstätigen gehört, die in diesem Jahr das große Los gezogen haben, hat er sich selbst und einer Augsburger Politikerin zu verdanken. Seine Patin, die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr, hat sich den gelernten Bankkaufmann nämlich selbst für den Austausch ausgesucht und ihm so zu der einmaligen Chance verholfen. „Sebastian ist an den deutsch-amerikanischen Beziehungen interessiert und war gut über die Anforderungen des Programms informiert. Er hat großes Interesse gezeigt und konkrete Vorstellungen darüber geäußert, was er in diesem Auslandsjahr erreichen will. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und hat auch mit seinem bürgerschaftlichen Engagement beim Augsburger Ferienprogramm Tschamp überzeugt“, begründet die Politikerin ihre Entscheidung. In Bahrs Wahlkreis hatten sich mehrere junge Menschen beworben, drei waren am Ende in der engeren Auswahl, Sebastian Kiera konnte sich durchsetzen.
Deshalb hat er seinen Job bei der Sparkasse gekündigt und fliegt in die Vereinigten Staaten zu seinen Gasteltern. „Mit der Mutter stehe ich schon in regem Austausch. Sie hat mich sogar gefragt, welche Gewohnheiten ich so habe und was ich gerne frühstücke“, erzählt der sympathische Mann. Seine aktuelle Gefühlslage beschreibt er so: „Ich bin mit dem Kopf schon in den USA und kann es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht. Aber irgendwie aufgeregt bin ich auch.“
Seine Seminare am College hat er bereits belegt. Zur Hälfte sind es Kurse im kaufmännischen Bereich, dazu kommen Unterrichtseinheiten in Geschichte. Auch ein Praktikum steht an, eine passende Firma will sich der 22-Jährige aber erst vor Ort suchen.
Neben all den spannenden Erfahrungen, die Kiera in den USA sammeln will, fungiert er im Rahmen des Austauschprogramms aber auch als Botschafter für deutsche Kultur und Lebensart. Umgekehrt kommen jedes Jahr ebenso amerikanische Jugendliche nach Deutschland, um denselben Auftrag zu erfüllen.