Bis bald, auf dem Volksfest
Sommer Die Friedberger Zeit hat ein positives Gefühl hinterlassen. Das will der Verkehrsverein auch für die Traditionsveranstaltung nützen, die am Freitag beginnt und Neues bietet
Die Friedberger Zeit hat ein positives Gefühl hinterlassen. Das will der Verkehrsverein auch für die Traditionsveranstaltung nützen, die am Freitag beginnt.
Friedberg Den Bierpreis senken wie in Aichach? Brauereichef Franz Groß von Trockau schüttelt mitleidig den Kopf, und auch sein Wirt Karl Asum kann dieser Idee nichts abgewinnen. Das Friedberger Volksfest hat so etwas nicht nötig. Wenn am Freitagabend das erste Fass angezapft ist, dann wird der Festplatz an der Aichacher Straße auch ohne solche Werbemaßnahmen wieder zum Treffpunkt für Jung und Alt, sind sich die beiden sicher. Und mit 8,30 Euro ist die Maß immer noch günstiger als auf dem Augsburger Plärrer.
Zum 68. Mal findet vom 5. August an die Friedberger Traditionsveranstaltung statt. Die Organisatoren vom Verkehrsverein haben sich wieder Neues einfallen lassen, ohne deswegen Bewährtes aufzugeben. Unter den Fahrgeschäften findet sich heuer der „Free Style“, der sonst auf großen Veranstaltungen wie der Wiesn oder dem Canstatter Wasen zu sehen ist. Das Gastronomieangebot wurde durch einen Asia-Imbiss und einen Pizzastand abgerundet, und aus dem Weinstadel wird die Party-Hüttn, die Szenegänger vom Winterwonderland vor der Augsburger City-Galerie kennen.
Änderungen gibt es auch beim Programm. Weil das Augsburger Friedensfest heuer auf einen Montag fällt, wird der Seniorennachmittag auf den Dienstag verschoben. Als Familientag firmiert der traditionelle Kindernachmittag. „Viele Eltern kommen spät heim, da ist hier alles vorbei“, fasst Platzmeister Florian Eckardt eine Erkenntnis der vergangenen Jahre zusammen. Die Konsequenz daraus: Auch wenn Mama und Papa erst am Abend mit ihren Sprösslingen aufs Volksfest gehen, gibt es an jedem Geschäft noch ein besonderes Angebot für die Kinder.
Gut angekommen ist bereits im vergangenen Jahr der Festwagen der Schausteller beim Volksfestauszug. Darum werden auch heuer wieder entlang der Strecke vom Marienplatz zur Aichacher Straße Pakete mit Gutscheinen im Wert von
5000 Euro an die Schaulustigen am Straßenrand verteilt. „Ein toller Ansatz“, lobt Platzmeister Eckardt.
Besonderes Augenmerk haben die Organisatoren gemeinsam mit Stadtverwaltung und Polizei auf das Sicherheitskonzept gelegt. Vom bayerischen Innenministerium gibt es dazu Empfehlungen, von denen einiges umgesetzt wurde. So verstellen zum Beispiel Poller die Zufahrt zum Festplatz. Taschenkontrollen soll es hingegen nicht geben, kün-
digt Bürgermeister Roland Eichmann an, der aber weitere Vorkehrungen für das nächste Jahr nicht ausschließt.
Verabschieden müssen sich die Volksfestbesucher dagegen vom gewohnten Volksfestbähnle, das in den vergangenen Jahren zwischen der Endstation der Tramlinie 6 und der Aichacher Straße gependelt ist. Eine zusätzlich vorgeschriebene Begleitperson hätte die Kosten weiter in die Höhe getrieben. Außerdem füllt seit dem Winter der Altstadtnahezu
Express die Lücken im AVV-Fahrplan. Deswegen schickten der Verkehrsverein und die Firma Segmüller, die den Betrieb bisher gemeinsam finanzierten, das Bähnle aufs Abstellgleis.
Im Zelt sorgt Karl Asum jeden Abend mit bekannten Musikgruppen für gute Stimmung. „Kein Festwirt in der Region organisiert solche Bands“, schwärmt Platzwart Florian Eckardt. Und weil Asum heuer bereits zum 15. Mal in Friedberg dabei ist, hat er für den kommenden
Samstag sogar einen Auftritt von Nicki, dem bayerischen Cowgirl, organisiert.
Den Organisatoren ist darum nicht bange, dass das Altstadtfest das Feierbedürfnis schon gestillt haben könnte. Beim Ausklang hätten sich viele mit den Worten verabredet. „Beim Volksfest sehen wir uns wieder.“Der Verkehrsverein will den Bogen spannen und dieses positive Gefühl der Friedberger Zeit auch zum Volksfest hin transportieren.