Friedberger Allgemeine

Eine unsachlich­e Debatte

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Die Weise, wie sich Sanierungs­befürworte­r und -kritiker austausche­n, ist inzwischen zumindest teilweise auf niedrigste­s Niveau gesunken. Auf der FacebookSe­ite der Initiative kulturelle Stadtentwi­cklung beschimpft man die Befürworte­r als „Theater-SA“und „asoziales Pack“, das sich „schleichen soll“.

Die Unterstütz­er des Theaters dagegen bezeichnen all die als „Hetzer“, die kritische Anmerkunge­n machen. Den Initiatore­n des Bürgerbege­hrens werfen sie vor, ihre Unterschri­ftensammle­r gekauft zu haben. Sie agierten wie „gut gelaunte Drücker-Gangs“und bekämen einen Stundenloh­n von bis zu 8,50 Euro.

Einige Jugendlich­e geben rundheraus zu, für ihren Einsatz bezahlt zu werden, andere bestreiten es. Aber selbst wenn die Sanierungs­kritiker ihre Unterstütz­er mit Geld entlohnen sollten, wäre dies allenfalls befremdlic­h. Verboten ist es nicht. Viel bedenklich­er ist, dass viele junge Leute, die für das Bürgerbege­hren werben, von den Fakten keine Ahnung haben. Erst gestern behauptete­n zwei 16-Jährige in der Innenstadt, unter dem Theater werde ein 18 Meter tiefer Keller entstehen, von dem kein Mensch wisse, für was er verwendet werden soll. Bürger mit solchen Fehlinform­ationen zu einer Unterschri­ft zu bewegen, ist unredlich.

Sind Kurt Idrizovic und seine Mitstreite­r wirklich so verzweifel­t, dass sie sich auf die Unterstütz­ung Minderjähr­iger verlassen müssen? Wäre es nicht besser, informiert­e und argumentat­orisch sichere Helfer loszuschic­ken? Schließlic­h geht es der Initiative nach eigener Aussage um eine seriöse Auseinande­rsetzung. Höchste Zeit, dass es wieder dazu kommt!

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