Was ist eigentlich Populismus?
Serie: Politik einfach erklärt
Aichach-Friedberg Populismus hier, Populisten da. Wenn wir heutzutage im Fernsehen die Nachrichten schauen oder die Zeitung aufschlagen, vergeht kaum ein Tag, an dem dieser Begriff nicht fällt. Doch was heißt das eigentlich? Und woran erkennt man einen Populisten? In der Politik wird bekanntlich viel gestritten und diskutiert. Auch bei der Frage, was ein Begriff wie Populismus eigentlich bedeutet. Mittlerweile herrscht bei Fachleuten aber weitgehend Einigkeit darüber.
● „Wir sind das Volk!“Populisten behaupten häufig, dass sie die Stimme des Volkes seien. Nur sie sehen sich in der Lage, die Probleme und Wünsche der Bevölkerung zu erkennen. Dabei kritisieren sie die herrschenden Eliten, also die Regierung und andere einflussreiche Leute in der Politik. Ihnen wird vorgeworfen, nur ihr eigenes Wohl im Sinn zu haben und nicht das des Volkes, welches von Grund auf „gut“ist und unterdrückt wird. Laut der Populisten sind sie die einzige Möglichkeit, um diesen Missstand zu beenden.
● Einfache Antworten auf schwierige Fragen In der Politik geht es darum, Probleme in der Gesellschaft zu lösen oder diese gar nicht erst aufkommen zu lassen. Populisten machen es sich bei diesem Ansatz aber zu leicht und geben auf schwierige Fragen nur einfache Antworten. In der Realität lassen sich die Probleme aber meist nicht auf eine solche Weise lösen. Ein Beispiel für eine einfache, aber nicht so leicht umsetzbare Antwort: „Wir bauen eine Mauer, damit keine Ausländer mehr ins Land kommen!“
● Einfache Sprache und Feindbilder Da Populisten möglichst viele Menschen erreichen wollen, sprechen sie eine leicht verständliche Sprache. Das dient vor allem dazu, um innerhalb der Bevölkerung Ängste zu schüren. Hierzu finden Populisten Feindbilder, die es zu bekämpfen gilt. Außerdem argumentieren Populisten selten sachlich, sondern versuchen, die Menschen auf der Gefühlsebene anzusprechen. Beispiel: „Ausländer sind böse Verbrecher, weil sie sich am deutschen Sozialstaat bedienen wollen!“