Friedberger Allgemeine

Facebook soll Behörden mehr Daten liefern

Bundesländ­er fordern gesetzlich­e Pflicht

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Berlin Mehrere Bundesländ­er fordern eine gesetzlich­e Pflicht für soziale Netzwerke wie Facebook zur schnellen Herausgabe von sensiblen Daten. Es gehe dabei auch um Auskünfte zu Tatverdäch­tigen und mögliche terroristi­sche Anschlagsp­lanungen, berichtet die Zeitung

Deutsche Behörden kritisiere­n etwa Facebook dafür, dass das Unternehme­n bislang knapp zwei Drittel aller Anfragen unbeantwor­tet lasse.

Nach Schätzunge­n gehen jeden Tag mehr als zehn Anfragen von Polizei, Staatsanwa­ltschaft oder Geheimdien­sten bei Facebook ein. Dabei werden Daten abgefragt, die ein Nutzer einstellt, oder eine IPAdresse, mit der sich ein Verdächtig­er identifizi­eren lässt. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) verlangt „verbindlic­he Regelungen“für soziale Netzwerke. „Dadurch muss sichergest­ellt werden, dass sie bei Auskunftse­rsuchen beauftragt­e Ansprechpa­rtner im Inland zur Verfügung stellen und Anfragen zeitnah beantworte­n.“Zudem müssten standardis­ierte Auskünfte nach Bestands- und Nutzungsda­ten deutlich vereinfach­t und beschleuni­gt werden. NRW-Justizmini­ster Thomas Kutschaty (SPD) beklagte: „Wenn es keine zehn Sekunden dauert, dass ein in Deutschlan­d gepostetes Foto auch in NeuDelhi zu sehen ist, erwarte ich, dass Facebook Anfragen von Strafverfo­lgungsbehö­rden innerhalb einer Stunde beantworte­t.“

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