Bald alle Flüchtlinge registriert
Bewältigung der Asylanträge wird sich aber bis ins neue Jahr ziehen
Nürnberg Zu Beginn der Flüchtlingskrise waren die deutschen Behörden massiv überfordert. Jetzt läuft die Registrierung in einigermaßen geordneten Bahnen. Der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, ist jedenfalls zuversichtlich: „Im Herbst sollten wir nahezu niemanden mehr im Land haben, der keinen Asylantrag gestellt hat und uns nicht bekannt ist.“Wegen komplexer Altfälle wird die Behörde ein selbst gestecktes Ziel allerdings verfehlen: Weise hatte vor einigen Monaten angekündigt, bis zum Jahresende nicht nur die neuen, sondern auch die noch nicht entschiedenen Verfahren abarbeiten zu können. Nun geht er davon aus, dass etwa 200000 Verfahren erst 2017 abgeschlossen werden können.
„Wenn wir weiterhin so gute Arbeit machen, müssen wir am Ende des Jahres 800000 Entscheidungen getroffen haben, und darauf zielen wir. Dann wäre der größte Teil im Bestand abgearbeitet“, sagte Weise.
Die Länder hätten mehr Asylsuchende gemeldet, als dann tatsächlich einen Asylantrag stellten. Viele seien anfangs doppelt erfasst worden oder inzwischen gar nicht mehr im Land. Weise hofft nun, dass die Zahl der Neuankömmlinge weiterhin so niedrig bleibt wie zuletzt. In den vergangenen vier Monaten kamen jeweils etwa 16 000 Asylsuchende in Deutschland an.