Sparkasse schließt Filiale
Schon Mitte September gibt es in der Altstadt-Geschäftsstelle nur noch Automaten. Und es folgt noch das Aus für weitere Filialen des Geldinstituts
Die Sparkasse setzt die angekündigte Schließung ihrer Filialen um. Den Anfang macht Mitte September die Geschäftsstelle in der Friedberger Altstadt
Friedberg Seit 1943 haben die Friedberger hier ihre Geldgeschäfte verrichtet. Doch damit ist bald Schluss. Am Freitag, 16. September, ist zum letzten Mal die Schalterhalle der Sparkasse am St.-Jakobs-Platz geöffnet, dann gibt es nur noch den SB-Bereich mit Geldautomaten und Auszugsdrucker. Weitere Filialschließungen folgen. Insgesamt werden sieben meist kleinere Geschäftsstellen im Altlandkreis dichtgemacht, auch Automatenstandorte fallen weg.
Die entsprechenden Sparmaßnahmen hatte die Sparkasse bereits im Juni angekündigt, dabei aber noch keine konkreten Termine genannt. Gerade ältere Kunden rea- gierten empört, weil sie künftig weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Bürgermeister Roland Eichmann (SPD), der Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse ist, nannte die Entscheidung bedauerlich, aber unvermeidlich (wir berichteten).
Informationen unserer Zeitung über das bevorstehende Ende der Altstadt-Geschäftsstelle bestätigte jetzt das Geldinstitut, das seine Kunden in den nächsten Tagen schriftlich in Kenntnis setzen will. Die Beschäftigten werden nun in die Geschäftsstelle Sparkassenplatz integriert und sind weiterhin für ihre bisherigen Kunden da. „Das persönliche Gesicht der Sparkasse bleibt, nur der Ort ändert sich“, sagt Cornelia Kollmer, Vorstandsmitglied der Sparkasse. In der Fried- Altstadt stehen nach wie vor Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und SB-Terminals zur Verfügung. Die Mitarbeiter der Marktbereichsleitung, die bislang im Obergeschoss des Gebäudes am Jakobsplatz untergebracht waren, sollen nach Informationen unserer Zeitung ebenfalls an den Sparkassenplatz umziehen. Dort hat die seinerzeit selbstständige Stadtsparkasse Friedberg im Jahr 1982 eine neue Hauptstelle errichtet, die nach der Fusion mit Augsburg zum Finanz- und Gesundheitszentrum umgebaut wurde.
Das Banking-Center in Friedberg-Süd wird ebenfalls zum 16. September geschlossen. Kunden können das künftige SB-Center in der Altstadt oder die Einrichtungen am Sparkassenplatz nutzen, kündigt das Geldinstitut an. Die Kunden werden darüber bereits mit Plakaten informiert. In absehbarer Zeit wird es noch weitere Zusammenlegungen von Geschäftsstellen geben, teilte die Sparkasse gestern mit. Komplett geschlossen werden die Filialen in Friedberg-West, Wulfertshausen und in Rederzhausen, Mering-St. Afra und Derching soll es zumindest noch einen Geldautomaten geben. Auch in Augsburg stehen fünf Geschäftsstellen vor dem Aus.
Die Stadtsparkasse begründet die Umstrukturierung unter anderem mit der zunehmenden Bedeutung des Online-Bankings. Im Vergleich dazu spielt der persönliche Besuch in der Filiale für viele Kunden von den Kontaktzahlen her eine völlig untergeordnete Rolle. Bei der Ausberger wahl der Standorte, die Zukunft haben, wurde unter anderem die jeweilige Geschäftsstellennutzung berücksichtigt.
Mit einer Bilanzsumme von 5,7 Milliarden Euro ist die Stadtsparkasse die Nummer fünf in Bayern und die größte in Schwaben. Der Jahresüberschuss lag bei 29,8 Millionen Euro. Das bilanzielle Kernkapital konnte auf 559,9 Millionen gesteigert werden und lag damit deutlich über der aktuell von der Aufsicht geforderten Quote. Bei der Vorstellung der Bilanz 2015 sprach der Vorstandsvorsitzende Rolf Settelmeier trotz schwieriger Rahmenbedingungen von einem guten Jahr für sein Haus. Um Kostenanpassungen kommen wir trotzdem nicht herum.