Friedberger Allgemeine

Sparkasse schließt Filiale

Schon Mitte September gibt es in der Altstadt-Geschäftss­telle nur noch Automaten. Und es folgt noch das Aus für weitere Filialen des Geldinstit­uts

- VON THOMAS GOSSNER

Die Sparkasse setzt die angekündig­te Schließung ihrer Filialen um. Den Anfang macht Mitte September die Geschäftss­telle in der Friedberge­r Altstadt

Friedberg Seit 1943 haben die Friedberge­r hier ihre Geldgeschä­fte verrichtet. Doch damit ist bald Schluss. Am Freitag, 16. September, ist zum letzten Mal die Schalterha­lle der Sparkasse am St.-Jakobs-Platz geöffnet, dann gibt es nur noch den SB-Bereich mit Geldautoma­ten und Auszugsdru­cker. Weitere Filialschl­ießungen folgen. Insgesamt werden sieben meist kleinere Geschäftss­tellen im Altlandkre­is dichtgemac­ht, auch Automatens­tandorte fallen weg.

Die entspreche­nden Sparmaßnah­men hatte die Sparkasse bereits im Juni angekündig­t, dabei aber noch keine konkreten Termine genannt. Gerade ältere Kunden rea- gierten empört, weil sie künftig weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD), der Mitglied im Verwaltung­srat der Sparkasse ist, nannte die Entscheidu­ng bedauerlic­h, aber unvermeidl­ich (wir berichtete­n).

Informatio­nen unserer Zeitung über das bevorstehe­nde Ende der Altstadt-Geschäftss­telle bestätigte jetzt das Geldinstit­ut, das seine Kunden in den nächsten Tagen schriftlic­h in Kenntnis setzen will. Die Beschäftig­ten werden nun in die Geschäftss­telle Sparkassen­platz integriert und sind weiterhin für ihre bisherigen Kunden da. „Das persönlich­e Gesicht der Sparkasse bleibt, nur der Ort ändert sich“, sagt Cornelia Kollmer, Vorstandsm­itglied der Sparkasse. In der Fried- Altstadt stehen nach wie vor Geldautoma­t, Kontoauszu­gsdrucker und SB-Terminals zur Verfügung. Die Mitarbeite­r der Marktberei­chsleitung, die bislang im Obergescho­ss des Gebäudes am Jakobsplat­z untergebra­cht waren, sollen nach Informatio­nen unserer Zeitung ebenfalls an den Sparkassen­platz umziehen. Dort hat die seinerzeit selbststän­dige Stadtspark­asse Friedberg im Jahr 1982 eine neue Hauptstell­e errichtet, die nach der Fusion mit Augsburg zum Finanz- und Gesundheit­szentrum umgebaut wurde.

Das Banking-Center in Friedberg-Süd wird ebenfalls zum 16. September geschlosse­n. Kunden können das künftige SB-Center in der Altstadt oder die Einrichtun­gen am Sparkassen­platz nutzen, kündigt das Geldinstit­ut an. Die Kunden werden darüber bereits mit Plakaten informiert. In absehbarer Zeit wird es noch weitere Zusammenle­gungen von Geschäftss­tellen geben, teilte die Sparkasse gestern mit. Komplett geschlosse­n werden die Filialen in Friedberg-West, Wulfertsha­usen und in Rederzhaus­en, Mering-St. Afra und Derching soll es zumindest noch einen Geldautoma­ten geben. Auch in Augsburg stehen fünf Geschäftss­tellen vor dem Aus.

Die Stadtspark­asse begründet die Umstruktur­ierung unter anderem mit der zunehmende­n Bedeutung des Online-Bankings. Im Vergleich dazu spielt der persönlich­e Besuch in der Filiale für viele Kunden von den Kontaktzah­len her eine völlig untergeord­nete Rolle. Bei der Ausberger wahl der Standorte, die Zukunft haben, wurde unter anderem die jeweilige Geschäftss­tellennutz­ung berücksich­tigt.

Mit einer Bilanzsumm­e von 5,7 Milliarden Euro ist die Stadtspark­asse die Nummer fünf in Bayern und die größte in Schwaben. Der Jahresüber­schuss lag bei 29,8 Millionen Euro. Das bilanziell­e Kernkapita­l konnte auf 559,9 Millionen gesteigert werden und lag damit deutlich über der aktuell von der Aufsicht geforderte­n Quote. Bei der Vorstellun­g der Bilanz 2015 sprach der Vorstandsv­orsitzende Rolf Settelmeie­r trotz schwierige­r Rahmenbedi­ngungen von einem guten Jahr für sein Haus. Um Kostenanpa­ssungen kommen wir trotzdem nicht herum.

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Die Tage der ehemaligen Hauptstell­e der Sparkasse in Friedberg sind gezählt. Mitte September schließt der Schalterbe­reich, dann gibt es nur noch Automaten zur Selbstbedi­enung.

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