Das grüne Wasser brennt in den Augen
Verfärbung Athleten klagen über Schmerzen. Was der Grund für die Verfärbung sein könnte
Rio de Janiero/Augsburg Erst war es das Becken der Springer, nun hat sich noch das Wasser der Wasserballer verfärbt. Nicht nur die Farbe stört, einige Athleten klagen über gesundheitliche Probleme. „Meine Augen schmerzen von dem Wasser, das ist nicht gut“, sagte etwa Ungarns Wasserballspieler Gergo Zalanki nach dem 8:8 gegen Griechenland. Auch dem amerikanischen Wasserballer Tony Azevedo brannten nach dem 6:3 gegen Frankreich die Augen. „Das sind die Olympischen Spiele und sie tun so viel Chlor ins Wasser, dass man nichts sehen kann. Das kann nicht sein“, beschwerte er sich.
Den Grund für das grüne Wasser teilte der Schwimm-Weltverband Fina in der Nacht auf Donnerstag mit. Zur Wasseraufbereitung verwendete Chemikalien seien aus den Wassertanks ausgelaufen. Dadurch seien auch die pH-Werte des Wassers außerhalb der normalen Spanne. Tests der Wasserqualität hätten aber kein Gesundheits- oder Sicherheitsrisiko ergeben. Ob tatsächlich Chlor zur Behebung des Problems eingesetzt werde, teilte der Verband nicht mit. Auch der Sprecher des Organisationskomitees, Mario Andrada, sagte, dass das Wasser „überhaupt keine Gesundheitsgefahr“darstelle und das Problem schnell behoben werde.
Die deutschen Wasserspringer klagen derzeit über keine gesundheitlichen Probleme aufgrund des grün gefärbten Wassers in der Olympia-Anlage. „Momentan sind alle gesund“, sagte Chefbundestrainer Lutz Buschkow. Für die Springer macht das grün gefärbte Wasser keinen großen Unterschied. „Es sieht aus, als wenn du eine Brille mit einem Filter benutzt. Es ist aber nicht so krass, dass man sich übelst umstellen muss“, berichtete der Leipziger Stephan Feck nach dem Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett.
Ein möglicher Einsatz von Chlor stimmt Willi Mang aus Lachen (Landkreis Unterallgäu) nachdenklich. Der ehemalige Wasseraufbereiter warnt: „Grünes Wasser ist gesundheitlich nicht risikofrei.“Das Wasser verfärbe sich, wenn zu viel Chlor eingesetzt werde. Das könne geschehen, wenn Abwasser nicht richtig abfließe. „Dann versucht man zu retten, was nicht mehr zu retten ist“, betont Mang. Zu viel Chlor könne den Aktivkohlefilter beschädigen, sodass es zu einer chemischen Reaktion komme. Folge: Das Wasser wird grün.