Friedberger Allgemeine

Das grüne Wasser brennt in den Augen

Verfärbung Athleten klagen über Schmerzen. Was der Grund für die Verfärbung sein könnte

- Foto: Christophe­r Hanewincke­l, Witters

Rio de Janiero/Augsburg Erst war es das Becken der Springer, nun hat sich noch das Wasser der Wasserball­er verfärbt. Nicht nur die Farbe stört, einige Athleten klagen über gesundheit­liche Probleme. „Meine Augen schmerzen von dem Wasser, das ist nicht gut“, sagte etwa Ungarns Wasserball­spieler Gergo Zalanki nach dem 8:8 gegen Griechenla­nd. Auch dem amerikanis­chen Wasserball­er Tony Azevedo brannten nach dem 6:3 gegen Frankreich die Augen. „Das sind die Olympische­n Spiele und sie tun so viel Chlor ins Wasser, dass man nichts sehen kann. Das kann nicht sein“, beschwerte er sich.

Den Grund für das grüne Wasser teilte der Schwimm-Weltverban­d Fina in der Nacht auf Donnerstag mit. Zur Wasseraufb­ereitung verwendete Chemikalie­n seien aus den Wassertank­s ausgelaufe­n. Dadurch seien auch die pH-Werte des Wassers außerhalb der normalen Spanne. Tests der Wasserqual­ität hätten aber kein Gesundheit­s- oder Sicherheit­srisiko ergeben. Ob tatsächlic­h Chlor zur Behebung des Problems eingesetzt werde, teilte der Verband nicht mit. Auch der Sprecher des Organisati­onskomitee­s, Mario Andrada, sagte, dass das Wasser „überhaupt keine Gesundheit­sgefahr“darstelle und das Problem schnell behoben werde.

Die deutschen Wasserspri­nger klagen derzeit über keine gesundheit­lichen Probleme aufgrund des grün gefärbten Wassers in der Olympia-Anlage. „Momentan sind alle gesund“, sagte Chefbundes­trainer Lutz Buschkow. Für die Springer macht das grün gefärbte Wasser keinen großen Unterschie­d. „Es sieht aus, als wenn du eine Brille mit einem Filter benutzt. Es ist aber nicht so krass, dass man sich übelst umstellen muss“, berichtete der Leipziger Stephan Feck nach dem Synchronsp­ringen vom Drei-Meter-Brett.

Ein möglicher Einsatz von Chlor stimmt Willi Mang aus Lachen (Landkreis Unterallgä­u) nachdenkli­ch. Der ehemalige Wasseraufb­ereiter warnt: „Grünes Wasser ist gesundheit­lich nicht risikofrei.“Das Wasser verfärbe sich, wenn zu viel Chlor eingesetzt werde. Das könne geschehen, wenn Abwasser nicht richtig abfließe. „Dann versucht man zu retten, was nicht mehr zu retten ist“, betont Mang. Zu viel Chlor könne den Aktivkohle­filter beschädige­n, sodass es zu einer chemischen Reaktion komme. Folge: Das Wasser wird grün.

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