Mustafi kommt nun auch zu Arsenal
Die Klubs der Premier League holen immer mehr deutsche Spieler. Wie ihre Chancen stehen
London Die englische Premier League wird immer deutscher. Nun steht auch noch Weltmeister Shkodran Mustafi Medienberichten zufolge kurz vor dem Wechsel zum FC Arsenal nach London. Der Berater des Abwehrspielers vom FC Valencia, Ali Bulut, sagte dem Internetportal spox.com: „Shkodran und Arsenal sind sich einig. Es müssen sich nur noch die Vereine auf eine Ablösesumme verständigen.“Der Sender Sky Sport News HD berichtete ebenfalls, dass sich Mustafi und die Gunners einig seien.
Bei den Londonern könnte Mustafi seinen Weltmeister-Kollegen Per Mertesacker zunächst ersetzen, der wegen einer Knieverletzung mehrere Monate ausfällt. Der Zeitung Daily Mail zufolge bietet Arsenal 35 Millionen Euro für den 24 Jahre alten Mustafi. Er war 2009 als Jugendspieler vom Hamburger SV zum FC Everton nach England gewechselt. Über Sampdoria Genua (von Januar 2012 bis August 2014) war Mustafi nach Spanien zum FC Valencia gekommen.
Wie Mustafi machen es derzeit viele deutsche Profis und ausländische Bundesliga-Spieler. Die Premierleague zieht immer mehr Talente auf die Insel. Und einige Vereine scheinen sich besonders auf deutsche Spieler spezialisiert zu haben.
Mustafis neuer Arbeitgeber Arsenal setzt gleich auf mehrere Deutsche. Neben den beiden Weltmeistern Mustafi und Mertesacker spielt dort auch Nationalmannschaftskollege Mesut Özil, der vor einer Vertragsverlängerung steht – falls er nicht den Weg zu seinem Ex-Klub Real Madrid findet. Und auch Olympia-Teilnehmer Serge Gnabry spielt bei den Gunners, wenngleich er zuletzt an West Bromwich Albion verliehen war und noch auf den Durchbruch beim englischen Vizemeister wartet. Aus der Bundesliga stößt zudem der Schweizer Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach) zu den Gunners.
Auch Manchester City setzt auf Personal aus Deutschland. Der neue Klub von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola hat Ilkay Gündogan (Dortmund) verpflichtet. Außerdem kommt Leroy Sané für die – für einen Deutschen – Rekordablöse von fast 50 Millionen Euro zu den „Citizens“.
Beim FC Liverpool ist bereits der Trainer deutsch. Jürgen Klopp baut die „germanische Kolonie“an der Anfield Road weiter aus. Zu Nationalspieler Emre Can wird sich in der kommenden Saison Torwart Loris Karius (Mainz 05) gesellen. Die designierte Nummer 1 brach sich allerdings die Hand und fällt wochenlang aus.
Der Überraschungsmeister Leicester City hat sich ebenfalls in der Bundesrepublik umgeschaut. RonRobert Zieler wechselt von Absteiger Hannover 96 zu den „Foxes“– als Ersatztorwart hinter dem Dänen Schmeichel. Seinen Stammplatz sicher hat hingegen Robert Huth, der als Verteidiger maßgeblich zur Sensationsmeisterschaft beitrug und nun Champions-League spielen darf. Einen anderen Weg geht Manchester United. Dort hat Trainer Mourinho vor kurzem Bastian Schweinsteiger in die zweite Mannschaft verbannt. Wie lange der ExBayer noch dem Verein die Treue hält, ist offen. Nach dem enttäuschenden fünften Platz in der Liga greift United tief in die Tasche und holt neben 110-Millionen-Mann Paul Pogba (Juventus Turin) auch Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain). Für Henrik Mkhitaryan (Borussia Dortmund) hat allerdings auch United 42 Millionen Euro an einen Bundesligaklub überwiesen.
Ganz ohne einen neuen Transfer darf sich der FC Burnley in die Liste der deutsch-englischen Vereine eintragen. Das Team von Rouwen Hennings, der früher bei St. Pauli und Karlsruhe spielte, stieg jüngst in die Premier League auf. Für Jan Kirchhoff von AFC Sunderland wird es darum gehen, sich in die Stammelf zu spielen. Besser steht Philipp Wollscheid bei Stoke City da, der in der vergangenen Saison auf 31 Einsätze kam.