Friedberger Allgemeine

Die Panther feiern mit ihren Fans

AEV-Profis gelingt der dritte Turniersie­g beim Dolomitenc­up. Welche Erkenntnis­se Trainer Stewart aus dem Erfolg zieht. Für Stürmer Holzmann waren es ganz besondere Spiele

- VON MILAN SAKO

Sommer, Wärme, Berg-Panorama – die Stimmung passte zur Atmosphäre. Es war wie ein Familientr­effen in Südtirol: Viele AEV-Fans reisten aus Augsburg an, um die neu formierten Panther zu sehen. Andere Eishockey-Anhänger machten einen Abstecher vom Gardasee zum Dolomitenc­up in Neumarkt. Nach zwei Spielen und den Siegen am Freitag gegen Klagenfurt (4:1) sowie im Finale am Sonntag gegen Nürnberg (4:2) feierte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart zusammen mit den Anhängern den insgesamt dritten Sieg beim Dolomiten-Cup nach 2013 und 2014.

In der Halle stürmten einige Fans nach der Ehrung für das Siegerfoto auf das Eis. Vor der Abfahrt des Mannschaft­sbusses ließen sich die Anhänger mit den Eishockey-Profis fotografie­ren. Auch wenn es lediglich die ersten Tests einer noch langen Saison waren, hatte der Coach Siege gefordert. So wie der AustroKana­dier in jedem Training vollen Einsatz fordert, will Mike Stewart auch in den Spielen die Konzentrat­ion hoch halten. Schließlic­h könne man nach den Tests nicht den Schalter umstellen und sagen: So, jetzt wird es ernst.

Neun Neuzugänge präsentier­ten sich erstmals im Panther-Dress, doch ein Profi aus dem letztjähri­gen Kader erlebte zwei ganz besondere Spiele. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht nervös war“, schildert Thomas Holzmann sein Innenleben.

Ende Februar dieses Jahres hatte der 29-jährige Stürmer seine vorerst letzte Partie absolviert. Im Spiel gegen Wolfsburg erlitt der gebürtige Buchloer nach einem unglücklic­hen Zusammenpr­all mit seinem Mannschaft­skollegen Aleksander Polaczek einen Schädelbru­ch und musste sofort operiert werden. Es folgte eine lange Rehabilita­tion und im Sommer konnte er das übliche Vorbereitu­ngs-Programm mitmachen. „Im Eistrainin­g gab es keine Probleme. Ein Spiel bringt jedoch eine ganz andere Belastung mit sich, aber auch da habe ich mich gut gefühlt.“Seit dieser Saison trägt der Mann mit der Nummer 17 einen speziell gepolstert­en Helm.

Auf Anhieb glänzte Thomas Holzmann, der bis zu seiner Verletzung 13 Mal in 49 Einsätzen getroffen hatte, beim Dolomiten-Cup als zweifacher Torschütze. Seine Sturmkolle­gen sind fast einen Kopf kleiner und arbeiten in den Ecken, um Holzmann mit Pässen zu füt- tern. „Beide sind klein und wendig, und für den Gegner sehr unangenehm zu spielen“, sagt der deutsche Profi über seine nordamerik­anischen Nebenleute Michael Davies und Evan Trupp.

Auch Mike Stewart zeigte sich nach der geglückten Rückkehr erleichter­t: „Meinem Herzen hat es gut getan zu sehen: Das ist der alte Holzmann, wie ich ihn kenne.“Der AEV-Trainer gewann aus den beiden Erfolgen gegen den österreich­ischen Rekordmeis­ter Klagenfurt und den Kontrahent­en aus der Deutschen Eishockey-Liga weitere Erkenntnis­se für seine drei Mannschaft­steile:

Torhüter Neuzugang Jonathan Boutin gab gegen Klagenfurt sein AEV-Debüt und stoppte 17 von 18 Schüssen. Stewart urteilt: „Es war nicht leicht, fokussiert zu bleiben, weil er nicht viel zu tun bekam. Aber Boutin hat ein paar Topchancen pariert.“Gegen Nürnberg stand Ben Meisner viel stärker im Fokus, auch weil die Franken zehn Überzahl-Situatione­n hatten. „Beide hatten unterschie­dliche Situatione­n, aber beide haben cool ausgesehen. Das bedeutet, dass sie Selbstvert­rauen haben“, sagt der AEV-Trainer.

Abwehr „Wir haben mehr Zweikämpfe als vergangene Saison gewonnen, auch wenn ich nichts schlechtes über unsere alte Mannschaft sagen will“, urteilt Mike Stewart. Wer hinten konsequent­er aufräumt, kann mehr Zeit im gegnerisch­en Drittel verbringen. Nürnberg verfüge über groß gewachsene Profis. Aber damit seien seine Abwehrspie­ler gut zurecht gekommen und haben Torwart Meisner die Brocken aus dem Sichtfeld geräumt.

Sturm Mit der Verpflicht­ung von Michael Davies, Evan Trupp, David Stieler oder Jaroslav Hafenricht­er verfolgte der Panther-Coach ein Ziel: „Ich will schneller spielen lassen, und das habe ich gesehen.“Ergänzungs­spieler Alexander Thiel habe sich verbessert. Trainer Stewart sagt: „Das ist viel wichtiger als die Ergebnisse: Zu sehen, ob ein Spieler einen Schritt nach vorne macht.“Die nächste Gelegenhei­t bietet sich am kommenden Freitag in Straubing. Beim GäubodenVo­lksfest-Pokal treffen die Panther am Freitag um 14.30 Uhr schon wieder auf den DEL-Konkurente­n Nürnberg.

 ?? Fotos: Siegfried Kerpf ?? Beste Stimmung in der kuschelige­n Eishalle von Neumarkt. Nach dem 4:2-Erfolg gegen den DEL-Konkurrent­en Nürnberg und dem Turniersie­g freuen sich rund 400 mitgereist­e AEV-Fans mit ihrer Mannschaft. Kapitän Steffen Tölzer in der Mitte zeigt es mit seinen...
Fotos: Siegfried Kerpf Beste Stimmung in der kuschelige­n Eishalle von Neumarkt. Nach dem 4:2-Erfolg gegen den DEL-Konkurrent­en Nürnberg und dem Turniersie­g freuen sich rund 400 mitgereist­e AEV-Fans mit ihrer Mannschaft. Kapitän Steffen Tölzer in der Mitte zeigt es mit seinen...
 ??  ?? Thomas Holzamnn glänzt schon wieder als Torschütze: Hier erzielt der Panther-Stürmer mit der Nummer 17 (links) den 1:1-Ausgleich gegen Nürnberg. Tigers-Torwart Andreas Jenike kommt zu spät.
Thomas Holzamnn glänzt schon wieder als Torschütze: Hier erzielt der Panther-Stürmer mit der Nummer 17 (links) den 1:1-Ausgleich gegen Nürnberg. Tigers-Torwart Andreas Jenike kommt zu spät.
 ??  ?? Thomas Holzmann
Thomas Holzmann

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