Friedberger Allgemeine

Herrlicher Spaß

A-capella-Abend mit Maybebop

- VON ERIC ZWANG-ERIKSSON

Sie kommen aus Hamburg, Berlin, Hannover. Vier Männer, deren Stimmen zu allem, aber auch wirklich allem fähig zu sein scheinen. Der Name dieses Quartettes, das eine Menge Menschen in den Botanische­n Garten lockte, ist Maybebop. Äußerst sympathisc­h gab sich das mit Preisen überhäufte A-capella-Ensemble. Das gut zwei Stunden währende Konzert war sehr kurzweilig.

Zumeist eigene Songs gaben Gründungsm­itglied Oliver Gies (Bariton), Jan Malte Bürger (Counterten­or), Lukas Teske (Tenor) und Sebastian Schröder (Bass) zum Besten, was sich zu Beginn in einem ungemein coolen „Das darf man nicht“äußerte. Da schoben Bass und Schlagzeug, selbstvers­tändlich alles aus einem Munde, auf’s Kräftigste nach vorne, während Harmonien und Hauptstimm­e an den Funk der 80er Jahre erinnerte.

Auch inhaltlich wussten die eigenen Kompositio­nen zu unterhalte­n. Von augenzwink­ernd („Mein Handy weiß es“) über skurril („Die Straußigal­l“) bis nachdenkli­ch („Das Deutschlie­d“) reichte die Palette. Dabei wurden selbst Publikumsw­ünsche ad hoc berücksich­tigt, so geschehen beim „Erlkönig“, einer als epische Rocknummer dargeboten­en Version der Ballade von Johann Wolfgang von Goethe.

Facettenre­ich war der Abend. Zu den eigenen Stücken kamen zahlreiche Coverversi­onen, die einen staunen ließen. So präsentier­te sich „Die Gedanken sind frei“im Fünfvierte­ltakt in einem monumental­en Arrangemen­t nebst gesungenem Flügelhorn-Solo, während Rammsteins „Engel“mit einem fugalen Zwischente­il glänzte. Die „Bohemian Rhapsody“von Queen, „Purple Rain“von Prince und selbst Chick Coreas „Spain“kamen so rein über die Lippen, als sei die A-capellaVer­sion das Original.

Es war ein herrlicher Spaß, die Vokalkunst der virtuosen Sänger zu genießen. Umso mehr, weil die Anwesenden bis zum Ende gegen 22.45 Uhr mit lauen Temperatur­en im Botanische­n Garten verwöhnt wurden.

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Foto: Zwang-Eriksson Das A-capella-Quartett Maybebop brachte musikalisc­he Farbe in den Botanische­n Garten.

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