Herrlicher Spaß
A-capella-Abend mit Maybebop
Sie kommen aus Hamburg, Berlin, Hannover. Vier Männer, deren Stimmen zu allem, aber auch wirklich allem fähig zu sein scheinen. Der Name dieses Quartettes, das eine Menge Menschen in den Botanischen Garten lockte, ist Maybebop. Äußerst sympathisch gab sich das mit Preisen überhäufte A-capella-Ensemble. Das gut zwei Stunden währende Konzert war sehr kurzweilig.
Zumeist eigene Songs gaben Gründungsmitglied Oliver Gies (Bariton), Jan Malte Bürger (Countertenor), Lukas Teske (Tenor) und Sebastian Schröder (Bass) zum Besten, was sich zu Beginn in einem ungemein coolen „Das darf man nicht“äußerte. Da schoben Bass und Schlagzeug, selbstverständlich alles aus einem Munde, auf’s Kräftigste nach vorne, während Harmonien und Hauptstimme an den Funk der 80er Jahre erinnerte.
Auch inhaltlich wussten die eigenen Kompositionen zu unterhalten. Von augenzwinkernd („Mein Handy weiß es“) über skurril („Die Straußigall“) bis nachdenklich („Das Deutschlied“) reichte die Palette. Dabei wurden selbst Publikumswünsche ad hoc berücksichtigt, so geschehen beim „Erlkönig“, einer als epische Rocknummer dargebotenen Version der Ballade von Johann Wolfgang von Goethe.
Facettenreich war der Abend. Zu den eigenen Stücken kamen zahlreiche Coverversionen, die einen staunen ließen. So präsentierte sich „Die Gedanken sind frei“im Fünfvierteltakt in einem monumentalen Arrangement nebst gesungenem Flügelhorn-Solo, während Rammsteins „Engel“mit einem fugalen Zwischenteil glänzte. Die „Bohemian Rhapsody“von Queen, „Purple Rain“von Prince und selbst Chick Coreas „Spain“kamen so rein über die Lippen, als sei die A-capellaVersion das Original.
Es war ein herrlicher Spaß, die Vokalkunst der virtuosen Sänger zu genießen. Umso mehr, weil die Anwesenden bis zum Ende gegen 22.45 Uhr mit lauen Temperaturen im Botanischen Garten verwöhnt wurden.