Problematische Situation
Augsburg wächst und zieht dabei auch erfreulich viele gut gebildete und gut verdienende Menschen an. Das ist positiv für die Entwicklung der Stadt. Allerdings zeigt das Beispiel der Asylbewerber auch eindrücklich die Kehrseite der Medaille. Wohnraum wird ein immer knapperes Gut und die Zahl derer, die sich als Mieter um dieselbe Wohnung bewerben, steigt. Quasi chancenlos sind Familien mit drei oder vier Kindern, was bei Asylbewerber des Öfteren der Fall ist.
Die besten Karten hat, wer ausreichende Liquidität nachweisen kann und vielleicht noch einen netten Plausch mit dem Eigentümer führt und von sich überzeugt. Beides ist für Menschen, die gerade mal ein Jahr in Augsburg leben, natürlich schwierig. Ihre Deutschkenntnisse ermöglichen oft keine Konversation, und die Miete kommt vom Jobcenter, weil sie erst die Sprache beherrschen müssen, um einen Job zu finden.
Nun ist das kein Problem, das die Flüchtlinge aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten exklusiv für sich haben. Ähnlich ergeht es vielen EU-Bürgern aus Osteuropa, die nach Deutschland kommen, um zu arbeiten. Auch sie tun sich schwer. Und natürlich spielen auch Vorbehalte gegen Ausländer eine Rolle. Bekannten, sie sind bosnische Kroaten, erklärte eine Russlanddeutsche in gebrochenem Deutsch, sie vermiete nicht an Ausländer. Was soll man dazu noch sagen?
Dass diese Menschen keine Wohnung finden, ist aber ein großer Nachteil, wenn es darum geht, sie zu integrieren und im Alltag mit Einheimischen in Kontakt zu bringen. Da kann jede Vermittlung durch die Helferkreise in den Stadtteilen gar nicht hoch genug bewertet werden.