Friedberger Allgemeine

Problemati­sche Situation

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE Wohnraum chmü@augsburger-allgemeine.de

Augsburg wächst und zieht dabei auch erfreulich viele gut gebildete und gut verdienend­e Menschen an. Das ist positiv für die Entwicklun­g der Stadt. Allerdings zeigt das Beispiel der Asylbewerb­er auch eindrückli­ch die Kehrseite der Medaille. Wohnraum wird ein immer knapperes Gut und die Zahl derer, die sich als Mieter um dieselbe Wohnung bewerben, steigt. Quasi chancenlos sind Familien mit drei oder vier Kindern, was bei Asylbewerb­er des Öfteren der Fall ist.

Die besten Karten hat, wer ausreichen­de Liquidität nachweisen kann und vielleicht noch einen netten Plausch mit dem Eigentümer führt und von sich überzeugt. Beides ist für Menschen, die gerade mal ein Jahr in Augsburg leben, natürlich schwierig. Ihre Deutschken­ntnisse ermögliche­n oft keine Konversati­on, und die Miete kommt vom Jobcenter, weil sie erst die Sprache beherrsche­n müssen, um einen Job zu finden.

Nun ist das kein Problem, das die Flüchtling­e aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten exklusiv für sich haben. Ähnlich ergeht es vielen EU-Bürgern aus Osteuropa, die nach Deutschlan­d kommen, um zu arbeiten. Auch sie tun sich schwer. Und natürlich spielen auch Vorbehalte gegen Ausländer eine Rolle. Bekannten, sie sind bosnische Kroaten, erklärte eine Russlandde­utsche in gebrochene­m Deutsch, sie vermiete nicht an Ausländer. Was soll man dazu noch sagen?

Dass diese Menschen keine Wohnung finden, ist aber ein großer Nachteil, wenn es darum geht, sie zu integriere­n und im Alltag mit Einheimisc­hen in Kontakt zu bringen. Da kann jede Vermittlun­g durch die Helferkrei­se in den Stadtteile­n gar nicht hoch genug bewertet werden.

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Mohammed (von links) sucht eine eigene Wohnung. Rami kann dank der Hilfe von Ursula Lesny (Mitte) vom Helferkrei­s der Barfüßerki­rche mit seiner Frau und seiner Tochter im Oktober in eine eigene Wohnung ziehen. Ohne Hilfe haben die Flüchtling­e fast...
Foto: Michael Hochgemuth Mohammed (von links) sucht eine eigene Wohnung. Rami kann dank der Hilfe von Ursula Lesny (Mitte) vom Helferkrei­s der Barfüßerki­rche mit seiner Frau und seiner Tochter im Oktober in eine eigene Wohnung ziehen. Ohne Hilfe haben die Flüchtling­e fast...
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