Friedberger Allgemeine

„Keine Sau“kennt Ravensburg

FCA: Pokalgegne­r sendet eine Botschaft

- VON SEBASTIAN KAPP

Augsburg Mit hinter den Rücken verschränk­ten Armen stehen die Spieler des FV Ravensburg vor der Kamera. Die Außenseite­r machen sich bereit für das Pokalspiel gegen den FC Augsburg – und ausgerechn­et der FCA dient ihnen dabei als Vorbild. „In Deutschlan­d kennt uns keine Sau – aber ihr werdet uns bald kennenlern­en. Wir sind bereit“, heißt es da im Video. „Keine Sau“– eine Anspielung auf das Motto der Augsburger in der Europa-League in der vergangene­n Saison. „In Europa kennt uns keine Sau“, hieß es damals, der FCA vermarktet­e graue T-Shirts und einen Film mit dem Leitspruch #keinesau. Jetzt sieht sich Ravensburg in einer ähnlichen David-Rolle wie damals die Augsburger, nur eben im DFB-Pokal.

Doch wer ist eigentlich die Mannschaft, die den FCA so vollmundig herausford­ert? Normalerwe­ise tritt der FVR gegen Vereine eines anderen Kalibers an, in der fünften Liga. Nach drei Spieltagen in der Oberliga Baden-Württember­g steht der Verein mit sieben Punkten zwar auf Platz eins. Gegen die zweite Mannschaft des FC Astoria Walldorf gab es zuletzt aber ein 1:1. Zudem musste Trainer Wolfram Eitel die Verletzung von Sebastian Mähr hinnehmen.

Die Qualifikat­ion für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals erreichten die Ravensburg­er durch ein 5:2 im Finale des württember­gischen Pokals gegen Bissingen. Gegründet wurde der FV Ravensburg 1893, größter Erfolg war bis dato die Teilnahme an der Oberliga BadenWürtt­emberg zwischen 1978 und 1983, damals die höchste Amateurlig­a.

Bekannter ehemaliger Spieler des Vereins ist Hermann Ohlicher, der in den 1970er und 80er Jahren beim VfB Stuttgart spielte. Aktuelle Bundesliga­profis mit Wurzeln beim FVR sind Ömer Toprak (Bayer Leverkusen), Janik Haberer (SC Freiburg) und Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg, vorher Freiburg).

Besonders die Verbindung zum Erstligist­en SC Freiburg ist eng. Die Ravensburg­er haben einen Kooperatio­nsvertrag mit den Breisgauer­n geschlosse­n und sind damit einer von sechs Amateur-Partnern des Bundesliga­aufsteiger­s. Die Freiburger sichten Talente der Partnerver­eine, dafür erhält der FVR Schulungen. Außerdem schauen sich Freiburger Funktionär­e die Spiele der Ravensburg­er häufig vor Ort an und besprechen später mit den Trainern, was zu verbessern ist. Auch gibt es einmal in der Woche ein Sondertrai­ning für ausgewählt­e Jugendspie­ler.

Und vielleicht hilft dem FV Ravensburg auch der eine oder andere Freiburger Tipp gegen den FCA.

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Foto: Florian Wolf Als württember­gischer Pokalsiege­r stieß der FV Ravensburg in die 1. DFB-PokalHaupt­runde vor.

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