„Keine Sau“kennt Ravensburg
FCA: Pokalgegner sendet eine Botschaft
Augsburg Mit hinter den Rücken verschränkten Armen stehen die Spieler des FV Ravensburg vor der Kamera. Die Außenseiter machen sich bereit für das Pokalspiel gegen den FC Augsburg – und ausgerechnet der FCA dient ihnen dabei als Vorbild. „In Deutschland kennt uns keine Sau – aber ihr werdet uns bald kennenlernen. Wir sind bereit“, heißt es da im Video. „Keine Sau“– eine Anspielung auf das Motto der Augsburger in der Europa-League in der vergangenen Saison. „In Europa kennt uns keine Sau“, hieß es damals, der FCA vermarktete graue T-Shirts und einen Film mit dem Leitspruch #keinesau. Jetzt sieht sich Ravensburg in einer ähnlichen David-Rolle wie damals die Augsburger, nur eben im DFB-Pokal.
Doch wer ist eigentlich die Mannschaft, die den FCA so vollmundig herausfordert? Normalerweise tritt der FVR gegen Vereine eines anderen Kalibers an, in der fünften Liga. Nach drei Spieltagen in der Oberliga Baden-Württemberg steht der Verein mit sieben Punkten zwar auf Platz eins. Gegen die zweite Mannschaft des FC Astoria Walldorf gab es zuletzt aber ein 1:1. Zudem musste Trainer Wolfram Eitel die Verletzung von Sebastian Mähr hinnehmen.
Die Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals erreichten die Ravensburger durch ein 5:2 im Finale des württembergischen Pokals gegen Bissingen. Gegründet wurde der FV Ravensburg 1893, größter Erfolg war bis dato die Teilnahme an der Oberliga BadenWürttemberg zwischen 1978 und 1983, damals die höchste Amateurliga.
Bekannter ehemaliger Spieler des Vereins ist Hermann Ohlicher, der in den 1970er und 80er Jahren beim VfB Stuttgart spielte. Aktuelle Bundesligaprofis mit Wurzeln beim FVR sind Ömer Toprak (Bayer Leverkusen), Janik Haberer (SC Freiburg) und Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg, vorher Freiburg).
Besonders die Verbindung zum Erstligisten SC Freiburg ist eng. Die Ravensburger haben einen Kooperationsvertrag mit den Breisgauern geschlossen und sind damit einer von sechs Amateur-Partnern des Bundesligaaufsteigers. Die Freiburger sichten Talente der Partnervereine, dafür erhält der FVR Schulungen. Außerdem schauen sich Freiburger Funktionäre die Spiele der Ravensburger häufig vor Ort an und besprechen später mit den Trainern, was zu verbessern ist. Auch gibt es einmal in der Woche ein Sondertraining für ausgewählte Jugendspieler.
Und vielleicht hilft dem FV Ravensburg auch der eine oder andere Freiburger Tipp gegen den FCA.