Schlechtwetterstimmung im Paradies
Wasser gab es genug beim Beach am Meringer Marktplatz, doch das vermiest allen kräftig die Laune
Mering Schon am Dienstagmorgen rollte der Bagger am Meringer Marktplatz an. Noch am Wochenende wurde auf dem Paradise Beach gefeiert, getanzt, und viele Besucher hatten bei der Salsaparty richtig gute Laune. So gut ist die bei den Beachveranstaltern Christian Baumüller und Daniel Albinger jedoch nicht. „Uns hat es den Sommer richtig verregnet.“
Dabei hatte es zuerst danach ausgesehen, dass es viel zu wenig Wasser am Meringer Beach gibt. Weil das Pumpensystem des Brunnens im vorigen Jahr aufwendig gereinigt werden musste, sollte dieser heuer nicht in Betrieb genommen werden. Baumüller und der Meringer Wassermeister Norbert Gerlsbeck fanden jedoch eine Lösung, und so konnte der Brunnen plätschern.
Doch Wassermangel gab es die vergangenen sechs Wochen nicht. Der tagelange Dauerregen und die Kälte sorgten dafür, dass die Einnahmen deutlich geringer ausfielen als noch im Vorjahr. „Gut, wir wussten, dass 2015 nur schwer zu toppen ist“, sagt Baumüller, „doch mit so einer miesen Saison haben wir nicht gerechnet.“Hinzu kam noch ein starkes Gewitter, das ein Partyzelt zerstörte und ein weiteres beschädigte. Es musste für Ersatz gesorgt werden.
Immer wieder wurden Stimmen gegen die Veranstaltung laut. Zum einen störten sich die Kritiker daran, dass die Herzog-Wilhelm-Straße während der sechswöchigen Partyzone viel zu lange gesperrt sei. Auch sei zu wenig Platz auf dem Gehsteig für die Passanten vorgesehen. Nicht begeistert waren die Fieranten des Wochenmarkts. Sie gaben sich mit einer Positionierung auf dem Parkplatz hinter dem Marktplatz nicht zufrieden. Schließlich fand sich eine Lösung, und sie konnten ihre Waren vor den Stufen direkt an der Hauptstraße anbieten. Was auch nicht auf ungeteilte Begeisterung bei den Kunden stieß, die sich über die engen Zugänge beklagten.
Christian Baumüller und Daniel Albinger bemühten sich um ein gutes Auskommen mit den Anwohnern, Marktleuten und Passanten. „Es hat keinen großen Ärger mehr gegeben“, sagen die beiden. Gern gesehen waren die Kindergärten, die auf dem großen Sandplatz bei den Veranstaltern willkommen waren. Auch die Fitnessprogramme kamen gut an beim Publikum.
Albinger, der in Augsburg die mamolounge betreibt, gibt aber offen zu: „Wenn man sechs Wochen lang arbeitet und dann Verlust macht, hebt das nicht die Stimmung.“Ob und wie es mit dem Paradise Beach weitergeht, sei noch völlig offen. „Wir halten zwar an dem Konzept fest, doch es wird sich sicherlich etwas ändern“, sagen Albinger und Baumüller. Keinesfalls wollen die Organisatoren mehr in die Ferienzeit gehen mit ihrer Veranstaltung. „Die Verlängerung war nicht ideal“, gibt Baumüller offen zu. Es habe sich gezeigt, dass in den ersten Ferienwochen zu viele Menschen einfach im Urlaub unterwegs sind. Wobei das verlängerte Wochenende zu Mariä Himmelfahrt viele Besucher an den Beach gezogen hatte. Wenn es nächstes Jahr weitergehen soll, dann im Juli. „Wobei wir hier zeitlich sehr begrenzt sind, da in der ersten Juliwoche die Kolpingkapelle mit der Operngala Vorrang haben“, sagt Baumüller. Dies habe er mit dem Dirigenten Philip Kufner bereits abgeklärt.
Nun gilt es für die beiden Organisatoren, erst einmal wieder Ordnung am Marktplatz zu schaffen. Bereits ab Mittwochabend sollte der Verkehr wieder durch die HerzogWilhelm-Straße rollen. Am Donnerstag wird nicht mehr viel an den sechswöchigen Paradise Beach erinnern. Danach werden sich Albinger und Baumüller zusammensetzen und Bilanz ziehen. Wohin die Reise geht, ist aber noch offen. Zuerst einmal ist für beide Urlaub angesagt.
Sechs Wochen Arbeit und dann ein Verlust