Bürgernetz hilft bei Bürokratie und Trübsal
Engagement Mit steigenden Mitgliederzahlen werden immer wieder neue Ideen an die Freiwilligeneinrichtung im Landkreissüden herangetragen
Mering Über 3000 Stunden ehrenamtlichen Engagements für die Mitbürger und dabei rund 13000 mit privaten Pkw gefahrene Kilometer, so lautet die Hochrechnung des Bürgernetzes Mering bis zum Ende dieses Jahres. Die Mitgliederzahl ist 2016 weiter leicht angestiegen, sodass sich mittlerweile 75 Bürger aus Mering und Merching aktiv einbringen und 83 weitere passive Unterstützung bieten. Diese äußerst zufriedenstellende Bilanz konnte beim traditionellen Sommertreffen im Lippgarten gezogen werden.
An der langen Kaffeetafel unter den Bäumen im Park kamen nahezu 50 Besucher zusammen. Beim gemütlichen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und Bauernhofeis hielten sie nicht nur Rückblick, sondern schmiedeten gleich neue Pläne. „So einen effektiven Austausch wie dieses Mal hatten wir noch in keinem Jahr“, freuten sich die beiden Vorsitzenden des Bürgernetzes Mering Josef Gerner und Franz Sedlmeir. Noch in der Kaffeerunde kam es zu Vereinsbeitritten, vor allem, als Merings Ehrenbürgerin Ellen Kratzer in einer leidenschaftlichen Rede eine Lanze brach für das enorme Engagement des Bürgernetzes.
Neben Fahr- und Besuchsdiensten sowie handwerklicher Hilfe soll es künftig auch ein Unterstützungsangebot bei bürokratischen Hürden geben. Unter dem Titel „Papierkram – na und?“wird Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen angeboten. Da wirft vielleicht das Angebot eines Telefonanbieters Fragen auf, Rentenversicherung oder Pflegekasse schicken ein umfangreiches Formular zum Ausfüllen oder der Antrag für den Zuschuss zu einem Rollstuhl muss gestellt werden. Hier kann man sich vor allem mit fortgeschrittenem Alter schnell überfordert fühlen. „Die Steuererklärung können wir jedoch nicht machen“, stellt Josef Gerner klar. Eine weitere Idee, die vor allem von der Seniorenbeauftragten Marlene Koeniger und Doris Gerlach als Koordinatorin für den Besuchsdienst angestoßen wurde, ist die sogenannte Telefonkette. Dazu gehören bereits einige Senioren, die sich täglich per Rundruf auf nette Weise begrüßen. Somit geben sie sich gegenseitig die Sicherheit, dass im Ernstfall bemerkt wird, wenn jemand nicht ans Telefon geht.
Auch der neue Internetauftritt des Bürgernetzes nimmt dank der Unterstützung durch ein Meringer Büro für Kommunikation Gestalt an. Nach einem Jahr Abstinenz beteiligt sich das Bürgernetz in diesem Jahr auch wieder beim Merchinger Advent und sammelt Artikel aus der heimischen Werkstatt zum Verkauf. Auch die bereits länger gehegte Idee eines Repaircafés wurde nicht aus den Augen verloren und nimmt weiter Gestalt an. Zudem erscheint demnächst das neue Halbjahresprogramm für die äußerst beliebten Freizeitangebote, die so manchen aus seiner Isolation herausreißen.
Immer wieder werden auch Ersatzomas nachgefragt, vor allem von Familien, deren eigene Großeltern weit weg wohnen. Mit dem vielfältigen Engagement der ehrenamtlichen Helfer kann so rund ums Jahr ganz im Sinne der Philosophie des Meringer Bürgernetzes viel bewegt werden und der Alltag hilfsbedürftiger Meringer und Merchinger Bürger etwas lebenswerter gemacht werden. Längst hat das Bürgernetz somit einen festen Platz im sozialen Gefüge der beiden Gemeinden.
Kontakt Die zentrale Rufnummer des Bürgernetzes Mering lautet 08233/73 61 76 (montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr). Anfragen können auch per Email an vorstand@buergernetz-mering.de gerichtet werden.