Hamzeh wird deutsch
Integration Junger Syrer hat in Mering seine neue Heimat gefunden
Mering Hamzeh Harsho aus Aleppo gehört zu den Flüchtlingen, die Glück gehabt haben: Der 22-jährige Syrer ist als Asylbewerber anerkannt und hat in seiner neuen Heimat Mering eine Wohnung gefunden; die Miete bezahlt das Jobcenter, solange der Elektrotechniker noch keine Arbeitsstelle hat. 2012 war er von Syrien in die Türkei gegangen, wo er zwei Jahre gearbeitet hatte; danach kam er über Griechenland zuerst nach Deggendorf und schließlich in eine Asylunterkunft in Mering.
Siegfried Schwab vom Helferkreis bot dem jungen Mann eine Wohnung in seinem Haus mit großem Garten an. Von dort fährt Hamzeh jetzt regelmäßig nach Augsburg, um auf der KolpingAkademie täglich drei Stunden Deutsch zu lernen – Arabisch, Türkisch und Englisch spricht er bereits. Aber auch mithilfe des Internets lernt er, deutsche Redewendungen zu verstehen und macht dabei bemerkenswerte Fortschritte: Nach nur wenigen Monaten kann er sich problemlos in der für ihn recht schwierigen Sprache verständigen.
Wenn ihn manchmal das Heimweh plagt, trifft er sich in der Marktgemeinde mit Freunden. „Alle Leute sind sehr nett hier“, sagt er, „aber Siegi ist mein deutscher Papa!“Im Gegensatz zu Hamzeh gibt es im Landkreis Aichach-Friedberg mehrere hundert Flüchtlinge, die zwar eine Bleibeberechtigung, aber keine Wohnung haben. „Die Suche nach etwas Günstigem gestaltet sich sehr schwierig“, weiß Simone Losinger, Leiterin der Ausländerbehörde am Landratsamt. „Das Problem sind nicht nur Vermieter, die Vorbehalte gegenüber Asylbewerbern haben, sondern vor allem auch die wirtschaftlichen Ziele derer, die Wohnraum anbieten“, so Landrat Klaus Metzger: „Es ist ein freier Markt, auf dem jeder versucht, wirtschaftlich zu sein.“Wegen des Wohnungsmangels im Landkreis steigen die Mieten, die sich viele Flüchtlinge nicht leisten können. Vor allem, wenn sie keine Arbeit haben und vom Jobcenter mit Hartz IV unterstützt werden. Nicht nur die Kosten seien ein Problem, sagt Losinger, sondern auch die Sprachbarriere bedeute für viele ein Hindernis bei der Wohnungssuche. Außerdem hätten viele keinen Zugang zu Wohnungsanzeigen, da die meisten Unterkünfte über Zeitungsinserate, das Internet oder Bekannte publik gemacht werden.