Gepanzerte Krabbler am Strand
Wer am Strand unterwegs ist, kann einiges entdecken. Schöne Muscheln – oder Tierchen
Wer krabbelt denn da? Zehn Beinchen flitzen seitwärts über den Wattboden. Sie tragen einen grünlichen Panzer. Da ist eine Krabbe unterwegs. Genauer gesagt: eine Strandkrabbe. Diese Tiere gibt es an vielen Orten der Welt. Bei uns sieht man sie im Wattenmeer der Nordsee und an der Ostsee. „Krabben sind Wassertiere, viele können aber auch auf dem Land leben“, erklärt Fachmann Rainer Kaiser. An Land bleiben Krabben dann in der Nähe von Wasser: Sie müssen ihre Kiemen feucht halten. Nur so können sie atmen.
Krabben gibt es überall auf der Welt. Es sind etwa 6000 verschiedene Arten bekannt, sagt der Krabben-Experte Moritz Sonnewald. Wer an den tropischen Stränden des Atlantischen Ozeans oder Pazifischen Ozeans in Amerika unterwegs ist, könnte einer Winkerkrabbe begegnen. Die Männchen dieser Tiere haben vorn zwei unterschiedlich große Scheren. Eine ist stark vergrößert. Damit winken die Männchen den Weibchen zu, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Gegensatz zu den Strandkrabben leben Winkerkrabben vor allem in Wohnhöhlen, die sie sich in den Sand graben.
Das machen auch viele Rennkrabben-Arten. Die Tiere heißen so, weil sie schnell rennen können. Oft sind sie im Zickzack am Strand oder auf Dünen unterwegs. Droht Gefahr, verschwinden die Rennkrabben blitzschnell in ihren Höhlen. Die finden sie ohne Probleme. Egal, wo sie sich gerade befinden: Die Tiere haben eine Art eingebautes Navigations-System. Damit finden sie zuverlässig zu ihrem Bau zurück. Rennkrabben gibt es zum Beispiel am Mittelmeer und den Küsten des Atlantiks.
Wie Krabben laufen, ist für jede Art gleich. „Alle sind seitlich unterwegs, wie auch die Strandkrabbe“, sagt Moritz Sonnewald. So haben ihre Beine den größtmöglichen Spielraum. Zudem haben alle Arten einen Panzer. „Der Panzer schützt die Tiere vor Feinden wie Möwen“, erklärt der Fachmann. Allerdings müssen sie den Schutz regelmäßig abwerfen. Der Panzer wächst nicht mit. Deshalb kann man am Strand und im Watt oft leere Panzer finden. „Die Zeit nach der Häutung ist die gefährlichste im Leben der Krabben“, sagt Sonnewald. Denn der neue Panzer ist erst mal weich. Feinde lassen sich die Tiere dann gern schmecken.