300 Liter Öl laufen nach Einbruch aus
Die Erde an der Stelle muss ausgebaggert werden, das Grundwasser ist aber nicht gefährdet
Merching Bei einem Einbruch bei einem Nutzfahrzeughandel Am Lerchenberg in Merching sind laut Polizeibericht nicht nur drei Hydraulikpumpen von Lastwagen gestohlen worden. Durch den Ausbau der Pumpen liefen bis zu 300 Liter Hydrauliköl auf den Kiesboden und versickerten teilweise in der Erde. Das Grundwasser ist dadurch aber wohl nicht gefährdet. Das hat eine Begutachtung von Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und Polizei ergeben.
Dennoch muss die Erde an dieser Stelle ausgebaggert werden, um zu prüfen, wie weit das Öl in den Boden vorgedrungen ist. Anschließend wird die Erde gereinigt und die ausgebaggerte Stelle mit anderem, unbelasteten Material aufgeschüttet. Ludwig Humbaur, der beim Wasserwirtschaftsamt Donauwörth für Bodenschutz zuständig ist, geht davon aus, dass die Erde einen bis maximal zwei Meter tief abgetragen werden muss. Er vermutet, dass deutlich weniger als 300 Liter Öl versickert sind, weil ein Teil des Grundstücks asphaltiert ist. Durch die Beschaffenheit des Bodens versickert das Öl laut Humbaur meist langsam. Wenn es regnet, steigt die Geschwindigkeit aber. Da die Wetterprognosen fürs Wochenende schlecht sind, legten die Behörden Wert auf eine schnelle Beseitigung des Öls. Der verschmutzte Boden wurde am Donnerstag ausgebaggert, um das Grundwasser zu schützen. Hydrauliköl ist eine Mineralölverbindung, die als wassergefährdender Stoff gilt. Dass Boden durch Mineralöl verunreinigt wird, geschieht immer wieder. Meistens ist das bei Treibstoffdiebstahl der Fall. Dann pumpen Diebe Diesel aus dem Tank vom Lastwagen, wobei oft Teile verschüttet werden und im Boden versickern. Bei Verkehrsunfällen sind nach Auskunft des Landratsamts meist Feuerwehr oder Betreibergesellschaft der Autobahn rechtzeitig am Unfallort, um austretendes Öl zu binden.
Den bisher unbekannten Täter erwartet nicht nur eine Anzeige wegen des Einbruchs, sondern auch wegen Umweltgefährdung. Bevor der Einbrecher die drei Pumpen aus den Lastwagen ausbaute, hatte er zunächst den Bauzaun um das Gelände geöffnet und war dann in den Bürocontainer auf dem Gelände eingedrungen, wo er das Werkzeug besorgte, mit dem er die Fahrzeuge aufbrach. Passiert ist das in der Zeit von Samstag bis Mittwoch. Der Schaden durch den Diebstahl liegt bei rund 3000 Euro.
Wie teuer die Säuberung des Erdreichs im Fall des Merchinger Einbruchs wird und wer für die Kosten aufkommen muss, ist noch unklar. Zunächst muss festgestellt werden, wie stark die Erde verunreinigt ist und ob der Täter gefunden werden kann.