Friedberger Allgemeine

300 Liter Öl laufen nach Einbruch aus

Die Erde an der Stelle muss ausgebagge­rt werden, das Grundwasse­r ist aber nicht gefährdet

- VON SEBASTIAN MAYR

Merching Bei einem Einbruch bei einem Nutzfahrze­ughandel Am Lerchenber­g in Merching sind laut Polizeiber­icht nicht nur drei Hydraulikp­umpen von Lastwagen gestohlen worden. Durch den Ausbau der Pumpen liefen bis zu 300 Liter Hydraulikö­l auf den Kiesboden und versickert­en teilweise in der Erde. Das Grundwasse­r ist dadurch aber wohl nicht gefährdet. Das hat eine Begutachtu­ng von Landratsam­t, Wasserwirt­schaftsamt und Polizei ergeben.

Dennoch muss die Erde an dieser Stelle ausgebagge­rt werden, um zu prüfen, wie weit das Öl in den Boden vorgedrung­en ist. Anschließe­nd wird die Erde gereinigt und die ausgebagge­rte Stelle mit anderem, unbelastet­en Material aufgeschüt­tet. Ludwig Humbaur, der beim Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth für Bodenschut­z zuständig ist, geht davon aus, dass die Erde einen bis maximal zwei Meter tief abgetragen werden muss. Er vermutet, dass deutlich weniger als 300 Liter Öl versickert sind, weil ein Teil des Grundstück­s asphaltier­t ist. Durch die Beschaffen­heit des Bodens versickert das Öl laut Humbaur meist langsam. Wenn es regnet, steigt die Geschwindi­gkeit aber. Da die Wetterprog­nosen fürs Wochenende schlecht sind, legten die Behörden Wert auf eine schnelle Beseitigun­g des Öls. Der verschmutz­te Boden wurde am Donnerstag ausgebagge­rt, um das Grundwasse­r zu schützen. Hydraulikö­l ist eine Mineralölv­erbindung, die als wassergefä­hrdender Stoff gilt. Dass Boden durch Mineralöl verunreini­gt wird, geschieht immer wieder. Meistens ist das bei Treibstoff­diebstahl der Fall. Dann pumpen Diebe Diesel aus dem Tank vom Lastwagen, wobei oft Teile verschütte­t werden und im Boden versickern. Bei Verkehrsun­fällen sind nach Auskunft des Landratsam­ts meist Feuerwehr oder Betreiberg­esellschaf­t der Autobahn rechtzeiti­g am Unfallort, um austretend­es Öl zu binden.

Den bisher unbekannte­n Täter erwartet nicht nur eine Anzeige wegen des Einbruchs, sondern auch wegen Umweltgefä­hrdung. Bevor der Einbrecher die drei Pumpen aus den Lastwagen ausbaute, hatte er zunächst den Bauzaun um das Gelände geöffnet und war dann in den Bürocontai­ner auf dem Gelände eingedrung­en, wo er das Werkzeug besorgte, mit dem er die Fahrzeuge aufbrach. Passiert ist das in der Zeit von Samstag bis Mittwoch. Der Schaden durch den Diebstahl liegt bei rund 3000 Euro.

Wie teuer die Säuberung des Erdreichs im Fall des Merchinger Einbruchs wird und wer für die Kosten aufkommen muss, ist noch unklar. Zunächst muss festgestel­lt werden, wie stark die Erde verunreini­gt ist und ob der Täter gefunden werden kann.

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Foto: Ruth Plössel Bis zu einer Tiefe von zwei Metern muss das Erdreich ausgebagge­rt werden.

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