Kissing ist der Verlierer
Zum Bericht „Für Kinder soll in Kissing stets ein Platz sein“vom 12. August: Über das Ausmaß des geplanten Fachmarktzentrums hat die Öffentlichkeit nichts erfahren. Es gibt nur die Aussage des Bürgermeisters, dass es hierbei keine Existenzbedrohung für die Kissinger Gewerbebetriebe und auch keine signifikante Verkehrs-Mehrbelastung in der Kreuzung Kornstraße geben wird. Beide Aussagen sind eine versteckte Täuschung.
Die verkehrstechnische Untersuchung vom 18. April 2016 berücksichtigt dass „20 bis 25 Prozent der Kunden, die bisher zum V-Markt gefahren sind, sich zum neuen Verbrauchermarkt umverlagern“. So die wörtliche Aussage im Gutachten. In einer nachgeschobenen Untersuchung sind es 50 Prozent. Nur dadurch kann Bürgermeister Wolf mit seiner geringen Verkehrszunahme aufwarten. Das bedeutet aber, dass er bewusst die nachhaltige Beeinträchtigung des lokalen Gewerbes in Kauf nimmt
Beide Gutachten sind verfehlt, da sie die Verkehrsbewegungen zum Marktgelände über die Bahnhofsallee ausblenden. Diese Zufahrt bringt die gleichen Verkehrsbewegungen von B2 ins Marktgelände und zurück, wie die Kreuzung Kornstraße. Damit fahren bis zu 8000 Kfz täglich die vorhandenen Verbrauchermärkte und die dort ansässigen Geschäfte an. Welchen Verkehr das geplante Fachmarktzentrum zusätzlich anzieht, ist leicht vorstellbar. Dieser Verkehr bleibt auch bei einer Ortsumfahrung erhalten. Ebenso derjenige von Einund Auspendlern sowie Liefer-und Privatverkehr. Damit ist eine wesentliche Verringerung der Verkehrsbewegungen utopisch.
Gewinner einer Ortsumfahrung ist nur Augsburg, der Verlierer Kissing. Denn der Verkehr auf „alter“B2 bleibt nahezu erhalten, Straßenbaulasten kommen hinzu, im Westen zusätzlich Augsburgs Entlastungsverkehr. Die Naherholung wird erheblich geschädigt. Karl Kirstein, Kissing