Volkszählung bei den Steinböcken
Wildtiere Wanderer sollen Beobachtungen melden. Bayernweite Aktion
Oberstdorf In den Oberstdorfer Bergen fiel gestern der Startschuss für ein bayernweites Steinbockprojekt. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) bittet Wanderer, Beobachtungen von Steinwild zu melden – am besten online. Der Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes Allgäuer Hochalpen, Henning Werth, spricht von einer „konstruktiven Zusammenarbeit“mit dem bayerischen Jagdverband bei dem Projekt, das die beiden Verbände am Freitag gemeinsam vorgestellt haben.
Die Angaben von Wanderern über gesichtete Tiere könnten unter anderem erste Hinweise darauf geben, wo sich die Populationen der Tiere verändern – beispielsweise ob es mehr oder weniger werden, erläutert Diplom-Biologe Werth: „Eine solche Aktion kann eine systematische Zählung nicht ersetzen.“Diese soll vermutlich im nächsten Jahr stattfinden.
In ganz Bayern gibt es derzeit zwischen 500 und 1000 Stück Steinwild, im gesamten Alpenraum wird die Zahl der Steinböcke auf etwa 35 000 geschätzt. Im Allgäu galt das Steinwild vor 300 Jahren als ausgestorben, erst Mitte der 1960er Jahre wurden einige Tiere aus dem italienischen Gran Paradiso hier wieder angesiedelt. Wie viele Tiere im Allgäu leben, kann niemand genau sagen. Geschätzt wird ihre Zahl auf etwa 200.
In Bayern gilt der Bereich Oberstdorf/Kleinwalsertal als Gebiet mit der größten Steinbock-Population. Darüber hinaus gibt es einige Exemplare im Ammerwald bis hinüber nach Schwangau und an vier weiteren Orten in Oberbayern.
Bei Beobachtungen sollten Wanderer auch angeben, ob es sich bei den gesichteten Exemplaren um Männchen, Weibchen oder Jungtiere handelt, sagt Werth. Flyer zur Aktion seien auf der Mindelheimer, Rappensee- und Kemptner Hütte erhältlich. »Aufgefallen
Internet www.lbv.de/steinbock