Friedberger Allgemeine

Die Post fährt elektrisch

Die Firma nimmt das tausendste Elektroaut­o in Betrieb. Weitere sollen folgen

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Aachen Er kommt auf leisen Sohlen daher, ist flink, wendig, umweltfreu­ndlich und ein Zusteller der besonderen Art: Der elektroget­riebene Transporte­r der Deutschen Post, kurz Streetscoo­ter genannt, gehört zu den Lieblingsp­rojekten von Jürgen Gerdes. Der umtriebige Manager aus dem Unternehme­nsvorstand der Post hat Großes vor. Der gesamte Fuhrpark des gelben Riesen um Paket- und Briefzuste­llung soll mittelfris­tig auf E-Transporte­r umgestellt werden. Bis zu 70000 Fahrzeuge könnten das einmal werden. „Wir sind Betreiber einer der größten Fahrzeugfl­otten in Deutschlan­d“, erklärt Gerdes. Und die müssten mehr und mehr emissionsf­rei werden. Bis Anfang 2017 will der Logistikko­nzern entschiede­n haben, ob er den Streetscoo­ter auch für Dritte baut. Die Nachfrage sei groß, sagt Gerdes am Dienstag bei der Präsentati­on des 1000. Streetscoo­ters in Aachen, wo das Gefährt gefertigt wird.

„Es gibt noch keine finale Entscheidu­ng, dass wir an Dritte verkaufen. Aber ich persönlich würde mich wundern, wenn wir es nicht täten.“Die Deutsche Post – jetzt auch ein Autobauer? Konzernche­f Frank Appel winkt ab: Ein Automobilk­onzern wolle die Post nicht werden. Aber er sei überzeugt von dem Produkt, sagte er neulich.

Noch ist das Fertigungs­volumen überschaub­ar, aber das Unternehme­n will schon bald ein größeres Rad drehen. Nach dem Start der Serienfert­igung folgt die Massenprod­uktion. Dort, wo einst Schienenfa­hrzeuge der Firma Talbot hergestell­t wurden, laufen heute Streetscoo­ter vom Band. Derzeit baut die Post die Kapazität aus – von 2017 an will sie jährlich 10 000 Elektrotra­nsporter bauen. Ende des Jahres sollen rund 2000 Streetscoo­ter im Einsatz sein.

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Foto: Oliver Berg, dpa Das elektrisch­e Zustell-Gefährt der Deutschen Post.

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