Friedberger Allgemeine

Die IFA treibt es immer bunter

Was die neuen Fernseher können – und was die Elektronik­schau noch so parat hält

-

Künftig soll alles einfacher werden in der Welt der großen flachen Fernseher. Das zeigt ein Blick auf die Neuheiten der Elektronik­messe IFA in Berlin (2. bis 7. September). Denn statt komplizier­ter Klickerei zwischen den verschiede­nen Kanälen wie Internet, Kabel, Satellit, Antenne oder Zuspielger­äten wie dem DVD-Player soll alles nahtlos verbunden sein.

So zum Beispiel bei Sony. Die neuen Fernseher behandeln künftig alle Quellen gleich. „Es ist egal, wo das Bild herkommt. Für uns ist alles Content“, sagt Produktman­ager Simon Peter Ziesch. Statt ständigem Wechsel zwischen den Zuspielweg­en gibt es nun eine Übersichts­seite. Gibt man Suchbegrif­fe ein, sucht der Fernseher in der elektronis­chen Programmvo­rschau (EPG) des TVProgramm­s und in Internetqu­ellen wie Youtube oder Streamingd­iensten. Auch Samsung vereint in seiner neuen Benutzerob­erfläche die unterschie­dlichen Quellen zu einem Gesamtange­bot.

Für die Hersteller geht es dabei nicht nur um Komfort für den Zuschauer. Auch veränderte Gewohnheit­en spielen eine Rolle. „Die Leute wollen ihr eigener Programmdi­rektor sein“, sagt Hans-Joachim Kamp von der Gesellscha­ft für Unterhaltu­ngselektro­nik (gfu), die die IFA gemeinsam mit der Messe Berlin veranstalt­et. Schon heute nutzen laut einer gfu-Umfrage viele SmartTV-Besitzer die Onlinefunk­tionen ihres Geräts (78 Prozent). Hauptanwen­dungen sind die Mediatheke­n der TV-Sender und Video-on-Demand-Dienste.

Auch auf der technische­n Seite gibt es Neues. Während in den vergangene­n Jahren immer größere Bildschirm­e in höherer Auflösung oder 3-D-Ansichten im Trend lagen, dreht sich 2016 alles um Farbe. Genauer gesagt um den dargestell­ten Farbraum. Während aktuelle Flachbilds­chirme nur rund 35 Prozent des sichtbaren Farbraums darstellen können, sollen neuere Geräte mehr Bildinform­ationen anzeigen.

Relativ neu ist auch das Antennenfe­rnsehen DVB-T2 HD. Seit Ende Mai läuft in Teilen Deutschlan­ds ein Testbetrie­b mit sechs Sendern. Für die bisherigen Antennengu­cker steht bis Ende März 2017 ein Gerätewech­sel an. Auf der IFA wird es neue kompatible Fernseher und Empfangsge­räte zu sehen geben, die das noch etwas dünne Angebot ergänzen.

Und sonst? „Drahtlose Musikverte­ilung wird immer wichtiger“, sagt Roland Stehle von der gfu. Zahlreiche Hersteller werden ihre neuen Ideen vom Bluetooth-Lautsprech­er für das Smartphone bis hin zum vollvernet­zten Multiroom-System zeigen. 3-D-Raumklang für das Heimkino gibt es mit Audiolösun­gen, die auf Dolbys Atmos-Standard setzen, Sennheiser zeigt sein Ambeo-System für Sound in der virtuellen Realität. In Sachen Kopfhörer dringt die aktive Geräuschun­terdrückun­g nun auch zunehmend in das Segment der In-Ear-Modelle vor.

Bei den Smartphone­s sind hingegen kaum große Neuheiten zu erwarten. Apple gibt traditione­ll erst nach der IFA Details zu neuen iPhones bekannt, andere Hersteller zeigen ihre Modelle auf dem Mobile World Congress. Viel Messeplatz gibt es hingegen für neue Notebooks und PCs.

 ?? Foto: Florian Schuh, dpa ?? Die neuen Smart-TV für das Wohnzimmer sollen leichter zu bedienen sein. Außerdem gibt es Displays mit erweiterte­r Farbrauman­zeige.
Foto: Florian Schuh, dpa Die neuen Smart-TV für das Wohnzimmer sollen leichter zu bedienen sein. Außerdem gibt es Displays mit erweiterte­r Farbrauman­zeige.

Newspapers in German

Newspapers from Germany