Friedberger Allgemeine

Deutschlan­d macht 1850000000­0 Euro Gewinn

Steuereinn­ahmen steigen im ersten Halbjahr deutlich an. Neue Debatte um Entlastung der Bürger

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Wiesbaden Die brummende Konjunktur hat dem deutschen Staat im ersten Halbjahr einen Haushaltsü­berschuss von 18,5 Milliarden Euro beschert. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialvers­icherung profitiere­n weiter von einer günstigen Beschäftig­ungs- und Wirtschaft­sentwicklu­ng sowie einer moderaten Ausgabenpo­litik. Der Bund der Steuerzahl­er fordert deshalb „spürbare“Erleichter­ungen für die Bürger.

Von den Ergebnisse­n für das erste Halbjahr lassen sich nach Einschätzu­ng des Statistisc­hen Bundesamte­s zwar nur begrenzt Rückschlüs­se auf das Jahreserge­bnis ziehen, Deutschlan­d ist aber auf bestem Wege, das dritte Jahr in Folge mit einem Milliarden­überschuss abzuschlie­ßen.

Die Gesamteinn­ahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2016 auf 692,9 Milliarden Euro – ein Plus von 27,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum. Die wichtigste Finanzieru­ngsquelle des Staates sind die Steuern, die mit 365,1 Milliarden Euro gut die Hälfte der Gesamteinn­ahmen ausmachten.

Der Zuwachs bei den Steuern blieb mit einem Plus von 4,8 Prozent im ersten Halbjahr 2016 hoch. Auf der Ausgabense­ite macht sich in den öffentlich­en Haushalten die Flüchtling­skrise bemerkbar. Die Ausgaben des Staates erhöhten sich im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent auf 674,4 Milliarden Euro. Wegen des weiterhin sehr niedrigen Zinsniveau­s und eines gesunkenen Schuldenst­andes gingen die Zinsausgab­en um 13,8 Prozent stark zurück.

„Den Überschuss haben die Bürger und Betriebe erwirtscha­ftet, indem sie kräftig Steuern und Abgaben gezahlt haben“, sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahl­er, Reiner Holznagel. „Es ist daher höchste Zeit für spürbare Steuerentl­astungen.“Dass diese auch finanzierb­ar sind, ohne an der Schuldenbr­emse zu rütteln, belegt seiner Ansicht nach der aktuelle Überschuss. „Bund, Länder und Kommunen haben prall gefüllte Kassen“, fügte Holznagel hinzu. Ein Teil davon müsse jetzt an die Bürger zurückgege­ben werden. Ein richtiges Signal wäre etwa die Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s. Zudem dürfe der Staat den Abbau seiner Schulden nicht aus den Augen verlieren. Noch immer sind Bund, Länder und Kommunen mit mehr als zwei Billionen Euro verschulde­t.

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