Moderatorin Sandra Maischberger wird 50
Die Moderatorin zählt zu den bekanntesten Talkmastern im Fernsehen. Sie selbst findet sich eher langweilig. Heute wird sie 50
Augsburg Zwölf Jahre lang war Sandra Maischberger verheiratet und keiner wusste es – zumindest niemand in der Öffentlichkeit. Erst als die Moderatorin 2006 schwanger wurde, erzählte sie von ihrem Ehemann Jan Kerhart, ein Kameramann aus Prag. Sie lernten sich Anfang der 90er Jahre bei „Spiegel TV“kennen. 1994 heirateten die beiden im kleinen Kreis in Tschechien, 2007 kam ihr Sohn Samuel auf die Welt.
An dieser Geschichte erkennt man, wie wenig die Fernsehjournalistin, die seit Jahren andere Menschen ausfragt, über sich selbst erzählt. Warum sie ihre Ehe verschwieg? Weil niemand sie danach gefragt habe. Und weil sie ungern über sich selbst spricht, schließlich sei sie nicht so interessant, findet sie. Heute wird sie 50 – zumindest das ist bekannt.
Anfang des Jahrtausends erarbeitete sich die gebürtige Münchnerin den Ruf, eine konfrontative Interviewerin zu sein, immer nachzuhaken, wenn etwas im Unklaren blieb. Damals hatte sie eine tägliche Interview-Sendung bei n.tv. Innerhalb von zwei Jahren räumte sie damit fünf Auszeichnungen ab – darunter der Deutsche Fernsehpreis und die Goldene Kamera.
Schon im Alter von 14 Jahren, nachdem sie Günter Wallraffs Buch „Der Aufmacher“über den Redaktionsalltag in der Bild-Zeitung gelesen hatte, beschloss Maischberger, Journalistin zu werden. Also ging sie nach dem Abitur an die Deutsche Journalistenschule in München, arbeitete danach beim Bayerischen
Rundfunk und fand über verschiedene Stationen bei privaten Sendern schließlich ihren Weg zur ARD, wo sie inzwischen immer mittwochs mit ihrer Talkrunde „Maischberger“zu sehen ist.
Daneben betreibt sie eine eigene Produktionsfirma. Ihr Spezialgebiet: Porträts von Politikern, die nicht mehr im Amt sind. Richard Weizsäcker ließ sich von der Journalistin begleiten, und auch über den Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat sie eine preisgekrönte Dokumentation gedreht. Fünf Jahre lang besuchte sie Schmidt und seine Frau Loki dafür immer wieder.
Neben ihrem Fernseh-Job schreibt Maischberger Bücher – etwa ein Nachschlagewerk für Kinder, in dem die Lebensgeschichten von 250 bedeutenden Personen zusammengetragen sind. Und sie setzt sich für die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. Dafür hat sie sogar schon das Bundesverdienstkreuz bekommen. 2008 gründet sie außerdem einen eigenen Verein. Vincentino heißt er und setzt Kulturprojekte mit Schülern aus den Berliner Bezirken Neukölln, Kreuzberg und Friedrichshain um.