Eine neue Welt?
Forscher haben einen relativ nahen, womöglich erdähnlichen Planeten gefunden
München Forscher haben nach eigenen Angaben den erdnächsten Planeten jenseits unseres Sonnensystems entdeckt. Dort könnten Bedingungen herrschen, die Leben ermöglichen. Doch dahinter stehen noch viele Fragezeichen, wie die Astronomen um Guillem Anglada-Escudé von der Queen Mary Universität in London betonen. Sie sprechen von einem „Planeten-Kandidaten“. An der Entdeckung waren auch deutsche Wissenschaftler beteiligt.
Für eine nähere Charakterisierung muss sich vor allem die Technik verbessern. Denkbar seien etwa hochauflösende Spektroskopie in den nächsten Jahrzehnten und möglicherweise sogar Roboter-Expeditionen in den kommenden Jahrhunderten, schreiben die Autoren der Studie im Fachmagazin
Unter anderem mithilfe von Teleskopen der Europäischen Südsternwarte in Chile ist es dem Team gelungen, Hinweise auf einen sogenannten Exoplaneten bei Proxima Centauri zu sammeln. Das ist der nächste Nachbarstern unserer Sonne mit einen Abstand von rund 40 Billionen Kilometern. Der Planet wird „Proxima Cen b“genannt, weil er Proxima Centauri umkreist. Er soll sich in der sogenannten habitablen Zone befinden, in der die Temperaturen die Existenz von flüssigem Wasser erlauben – was wiederum als Voraussetzung für Leben angesehen wird. Ob es auf dem potenziellen Planeten aber Wasser gibt, wissen die Forscher nicht.
Bislang haben Astronomen den Angaben zufolge mehr als 3500 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, doch keinen so nah an unserem Sonnensystem.