Nachwuchs bei den Seehunden
Das Tierbaby „Pale“wurde von seiner Mutter nicht angenommen. Was der Zoo jetzt unternimmt, um den Kleinen groß zu kriegen
Ein kleiner Seehund namens „Pale“im Augsburger Zoo hat ein großes Problem: Er wurde nach der Geburt von seiner Mutter Nike nicht angenommen. Jetzt müssen die Tierpfleger ran, um den kleinen Kerl aufzupäppeln.
Nachwuchs im Gehege der Seehunde war schon lange erwartet worden. Dieses Mal ist es ein Männchen. Es war bei der Geburt ungewöhnlich groß. Vielleicht zu groß. „Möglicherweise war die dadurch resultierende schwere Geburt der Grund, warum Mutter Nike ihr Junges ignoriert hat“, sagt Zoochefin Barbara Jantschke. Ihre bisherigen Jungen hat Nike problemlos aufgezogen. Nun wird Pale von den Tierpflegern per Handfütterung versorgt.
Wie der Zoo am Mittwoch bekannt gab, kam Pale am 9. August auf die Welt. Eigentlich ist zu diesem Zeitpunkt die Geburtensaison bei den Seehunden schon vorbei. Sie bekommen ihren Nachwuchs normalerweise im Mai oder Juni. Ende August beginnt bei den Seehunden schon der Fellwechsel mit den damit verbundenen hormonellen Verän- derungen. Auch die Uhrzeit der Tiergeburt gegen 10 Uhr war ungewöhnlich. In der Regel gebären Seehunde am frühen Morgen.
Pale wog bei der Geburt acht Kilogramm. Seither hat er schon zwei Kilo zugenommen. Derzeit bekommt er täglich vier Mahlzeiten mit je drei Fischen. Das sind insgesamt 1,2 Kilogramm Fisch pro Tag. Momentan müssen die Tierpfleger noch etwas nachhelfen, damit er seine Ration schluckt. Das sei aber auch dann notwendig, wenn die Seehund-Mütter ihren Nachwuchs selber aufziehen und die Jungen alt genug geworden sind, um sie von Milch auf Fisch umzustellen, sagt Jantschke.
Glücklicherweise wachsen Seehunde sehr schnell. Zoobesucher sollten sich also nicht zu lange Zeit lassen, wenn sie Pale als Baby erleben wollen. Mit der Handaufzucht hatte der Zoo kürzlich auch bei den Südlichen Breitmaulnashörnern Erfolg. Dort hat sich der junge Nashornbulle Kibo prächtig entwickelt.