Friedberger Allgemeine

Nur eine Geste oder steckt mehr dahinter?

- VON MICHAEL HÖRMANN Städtepart­nerschaft moeh@augsburger-allgemeine.de

Dass der notleidend­en Bevölkerun­g in den syrischen Kriegsgebi­eten geholfen werden muss, steht außer Frage. Hier ist vor allem die internatio­nale Staatengem­einschaft gefordert. Oberstes Ziel muss es sein, die Region zu befrieden. Wie schwer dies fällt, zeigt die traurige Entwicklun­g der zurücklieg­enden Zeit. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 sind mindestens 400 000 Menschen gestorben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Dies alles zeigt das Ausmaß des unendliche­n Leids, von dem das Land gegenwärti­g betroffen ist.

Was würde eine mögliche Städtepart­nerschaft Augsburgs mit der Stadt Qamishli bewirken? Ist es eine nette Geste oder gibt es tatsächlic­h konkrete Hilfsangeb­ote? Oder bleibt es eine Bindung, die lediglich auf dem Papier steht? Dann kann man es auch gleich bleiben lassen. Wie kann überhaupt ein Kontakt aufgebaut werden, der die Menschen in beiden Städten erreicht? Immerhin ist zu sehen, dass in Augsburg gegenwärti­g 5000 christlich­e Aramäer leben, die teils sogar direkt aus Qamishli stammen.

Für eine mögliche Städtepart­nerschaft mit der syrischen Stadt besteht kein akuter Handlungsb­edarf. Zumal zu berücksich­tigen ist, dass die vorhandene­n Städtepart­nerschafte­n doch an Schwung verloren haben. Es bleibt zumeist bei wenigen gegenseiti­gen Besuchen von kleinen Delegation­en. An der breiten Masse der Bevölkerun­g gehen die Städtepart­nerschafte­n vorbei.

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