Nur eine Geste oder steckt mehr dahinter?
Dass der notleidenden Bevölkerung in den syrischen Kriegsgebieten geholfen werden muss, steht außer Frage. Hier ist vor allem die internationale Staatengemeinschaft gefordert. Oberstes Ziel muss es sein, die Region zu befrieden. Wie schwer dies fällt, zeigt die traurige Entwicklung der zurückliegenden Zeit. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 sind mindestens 400 000 Menschen gestorben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Dies alles zeigt das Ausmaß des unendlichen Leids, von dem das Land gegenwärtig betroffen ist.
Was würde eine mögliche Städtepartnerschaft Augsburgs mit der Stadt Qamishli bewirken? Ist es eine nette Geste oder gibt es tatsächlich konkrete Hilfsangebote? Oder bleibt es eine Bindung, die lediglich auf dem Papier steht? Dann kann man es auch gleich bleiben lassen. Wie kann überhaupt ein Kontakt aufgebaut werden, der die Menschen in beiden Städten erreicht? Immerhin ist zu sehen, dass in Augsburg gegenwärtig 5000 christliche Aramäer leben, die teils sogar direkt aus Qamishli stammen.
Für eine mögliche Städtepartnerschaft mit der syrischen Stadt besteht kein akuter Handlungsbedarf. Zumal zu berücksichtigen ist, dass die vorhandenen Städtepartnerschaften doch an Schwung verloren haben. Es bleibt zumeist bei wenigen gegenseitigen Besuchen von kleinen Delegationen. An der breiten Masse der Bevölkerung gehen die Städtepartnerschaften vorbei.