Fische haben freie Bahn – ein Stück
An der Paar beim Stadtteil Unterschneitbach ist der Fischbach jetzt fertig
Aichach Ein Stück weit haben die Arbeiter an der Paar die Bahn für Fische frei gemacht: Ein Fischbach bei Unterschneitbach ist im Zuge der Arbeiten für den Aichacher Hochwasserschutz schon fertig. Am PaarDüker, wo die Paar unter dem Ecknach-Flutkanal durchgeführt wird, ist für Durchgängigkeit gesorgt. Der Fischbach zweigt oberhalb des Dükers aus der Paar ab und mündet später in den Ecknach-Flutkanal, der in den Paar-Flutkanal fließt.
Der Fischbach war im Juni schon fertig angelegt. Wie Konrad Schörger, Projektleiter beim Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, berichtet, ist mittlerweile der Probelauf abgeschlossen. Dazu wurde Wasser in den Fischbach eingeleitet, und zwar 200 Liter pro Sekunde. Das Wasser sollte mit seiner Dynamik den Bachlauf natürlich gestalten. Wo nötig, wollte das Wasserwirtschaftsamt mit Steinen, Totholz oder Wurzeln eingreifen. Schörger ist mit dem Probelauf zufrieden: „Viel werden wir da nicht mehr machen.“Damit die Fische freie Bahn haben, muss das Wasser mindestens einen halben Meter tief sein und der Höhenunterschied darf nirgendwo mehr als zehn Zentimeter betragen.
Einen Höhenunterschied gibt es momentan im weiteren Verlauf der Paar noch am Deutschen Eck beim Oberbernbacher Weg. Dort fällt der Flutgraben über einen etwa 1,40 Meter hohen Absturz in die Paar. Deshalb wird dort ein sogenannter „Beckenpass“gebaut: zwölf bis 14 Becken aus Granitstein, die terrassenförmig mit maximal zehn Zentimetern Höhenunterschied eingebaut werden. Über diese „Fischtreppe“können Fische dann in den Flutgraben gelangen. Eine Spundwand ist dort schon eingebaut. Auch der Bau der Becken hat begonnen. Spundwand und die Steine, die eingebaut werden, haben auch eine Schutzfunktion: Bei Hochwasser sollen sie das Wasser etwas bremsen.
Richtig zur Sache geht es ab September. Um bei der Aktienmühle ein neues Schlauchwehr einbauen zu können, muss die Paar von September bis Ende November zu einem großen Teil „umgeleitet“werden. Bei einer Schützanlage bei der ehemaligen Beckmühle wird es in den Umlaufgraben der Beckinsel geleitet und dann weiter in den Flutgraben, bevor das Wasser beim „Deutschen Eck“wieder in die Paar fließt. Der Pegel der Paar wird so um etwa 30 Zentimeter abgesenkt. Oberhalb der Aktienmühle wird eine Spundwand eingeschlagen. Aus dem aufgestauten Fluss soll aber aus fischerei- und naturschutzfachlichen Gründen kein stehendes Gewässer werden. Etwa 50 bis 100 Liter Wasser pro Sekunde werden deshalb auch während der Bauzeit die Paar hinunter- und durch eine Rohrleitung um die Baustelle an der Aktienmühle herumfließen.
Wie Schörger berichtet, ist das Schlauchwehr bestellt. Es wird von einer österreichischen Firma Mitte Oktober geliefert. Der Einbau des tonnenschweren Wehres soll Mitte November abgeschlossen sein. Schon vorher werden zwei alte Vorrichtungen zum Hochwasserschutz abgerissen und eine Beton-Wehrmauer gebaut. Ende November soll die Wehranlage dann fertig sein – „wenn das Wetter mitspielt“, wie Schörger betont.