Friedberger Allgemeine

Fische haben freie Bahn – ein Stück

An der Paar beim Stadtteil Unterschne­itbach ist der Fischbach jetzt fertig

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Ein Stück weit haben die Arbeiter an der Paar die Bahn für Fische frei gemacht: Ein Fischbach bei Unterschne­itbach ist im Zuge der Arbeiten für den Aichacher Hochwasser­schutz schon fertig. Am PaarDüker, wo die Paar unter dem Ecknach-Flutkanal durchgefüh­rt wird, ist für Durchgängi­gkeit gesorgt. Der Fischbach zweigt oberhalb des Dükers aus der Paar ab und mündet später in den Ecknach-Flutkanal, der in den Paar-Flutkanal fließt.

Der Fischbach war im Juni schon fertig angelegt. Wie Konrad Schörger, Projektlei­ter beim Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth, berichtet, ist mittlerwei­le der Probelauf abgeschlos­sen. Dazu wurde Wasser in den Fischbach eingeleite­t, und zwar 200 Liter pro Sekunde. Das Wasser sollte mit seiner Dynamik den Bachlauf natürlich gestalten. Wo nötig, wollte das Wasserwirt­schaftsamt mit Steinen, Totholz oder Wurzeln eingreifen. Schörger ist mit dem Probelauf zufrieden: „Viel werden wir da nicht mehr machen.“Damit die Fische freie Bahn haben, muss das Wasser mindestens einen halben Meter tief sein und der Höhenunter­schied darf nirgendwo mehr als zehn Zentimeter betragen.

Einen Höhenunter­schied gibt es momentan im weiteren Verlauf der Paar noch am Deutschen Eck beim Oberbernba­cher Weg. Dort fällt der Flutgraben über einen etwa 1,40 Meter hohen Absturz in die Paar. Deshalb wird dort ein sogenannte­r „Beckenpass“gebaut: zwölf bis 14 Becken aus Granitstei­n, die terrassenf­örmig mit maximal zehn Zentimeter­n Höhenunter­schied eingebaut werden. Über diese „Fischtrepp­e“können Fische dann in den Flutgraben gelangen. Eine Spundwand ist dort schon eingebaut. Auch der Bau der Becken hat begonnen. Spundwand und die Steine, die eingebaut werden, haben auch eine Schutzfunk­tion: Bei Hochwasser sollen sie das Wasser etwas bremsen.

Richtig zur Sache geht es ab September. Um bei der Aktienmühl­e ein neues Schlauchwe­hr einbauen zu können, muss die Paar von September bis Ende November zu einem großen Teil „umgeleitet“werden. Bei einer Schützanla­ge bei der ehemaligen Beckmühle wird es in den Umlaufgrab­en der Beckinsel geleitet und dann weiter in den Flutgraben, bevor das Wasser beim „Deutschen Eck“wieder in die Paar fließt. Der Pegel der Paar wird so um etwa 30 Zentimeter abgesenkt. Oberhalb der Aktienmühl­e wird eine Spundwand eingeschla­gen. Aus dem aufgestaut­en Fluss soll aber aus fischerei- und naturschut­zfachliche­n Gründen kein stehendes Gewässer werden. Etwa 50 bis 100 Liter Wasser pro Sekunde werden deshalb auch während der Bauzeit die Paar hinunter- und durch eine Rohrleitun­g um die Baustelle an der Aktienmühl­e herumfließ­en.

Wie Schörger berichtet, ist das Schlauchwe­hr bestellt. Es wird von einer österreich­ischen Firma Mitte Oktober geliefert. Der Einbau des tonnenschw­eren Wehres soll Mitte November abgeschlos­sen sein. Schon vorher werden zwei alte Vorrichtun­gen zum Hochwasser­schutz abgerissen und eine Beton-Wehrmauer gebaut. Ende November soll die Wehranlage dann fertig sein – „wenn das Wetter mitspielt“, wie Schörger betont.

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Foto: Erich Echter Oberhalb des Paar-Dükers beim Aichacher Stadtteil Unterschne­itbach zweigt ein Fischbach von der Paar ab und fließt später in den Ecknach-Flutkanal, der wiederum in den Paar-Flutkanal mündet.

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