Im Rolli zum Halbmarathon
Viele haben sich schon für den Lauf entlang an Auen- und Weitmannsee angemeldet – darunter ist heuer auch ein ganz besonderer Teilnehmer
Wer ist schneller – die Läufer oder ein Rollstuhlfahrer? Das soll sich beim 13. Kissinger Halbmarathon am kommenden Wochenende zeigen.
Kissing Die Läufer stehen in den Startlöchern, wenn am kommenden Sonntag, 28. August, der mittlerweile 13. Kissinger Halbmarathon beginnt. Die Voranmeldungen liefen in diesem Jahr gut, sodass Veranstalter Jürgen Sedlmair mit 150 bis 180 Teilnehmern rechnet.
Ihn überraschte dabei heuer eine ganz besondere Anmeldung. Erstmals will ein Rollstuhlfahrer in Kissing antreten und dabei alle drei Runden mit der Gesamtlänge von 21 Kilometern bewältigen. „Mich freut das und ich bin gespannt, wie es klappt“, sagt der Organisator. Denn der Rollstuhlfahrer aus Augsburg hat sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt. Er möchte die Strecke in einer Stunde und 45 Minuten schaffen. Der Weg verläuft zum Teil auf Teer und zum Teil auf flachem Schotter. „Ich habe das bisher nie auf Rollstuhltauglichkeit überprüft, aber der Teilnehmer hat es sich schon angeschaut und meint, das geht“, sagt Sedlmair.
Der Halbmarathon startet am Sonntag um 10 Uhr wie jedes Jahr am Fitnesscenter Fitpoint, Peterhofstraße 1. Es geht auf der bekannten Strecke zunächst am Bahngleis entlang nach Süden, von da zum Weit- mannsee und dann durch die Lechauen zurück zum Ausgangspunkt. Sieben Kilometer lang ist diese Runde. Für geübte Läufer heißt das, sie müssen die Strecke für den Halbmarathon dreimal absolvieren. Weniger Geübte haben die Möglichkeit, ihren Lauf nach der zweiten oder auch nach der ersten Runde zu beenden.
Die Tour ist von Beginn des Halbmarathons an gleich geblieben. „Wir dürfen hier auch gar nichts ändern wegen den Naturschutzbestimmungen und auch dem Wasserschutz“, erklärt Sedlmair.
Die Teilnehmer schätzen das, einige kommen jedes Jahr wieder. In Kissing stellt der Organisator zwei Gruppen fest. „Die einen sehen das einfach als Hobbylauf, die anderen testen hier schon ihre Form für die großen Herbstmarathons“, sagt er. Die Teilnehmer stammen überwiegend aus dem Augsburger Großraum, einige reisen jedoch auch aus den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck oder aus München an.
Insgesamt sei der Zulauf heuer extrem gut gewesen, stellt der Veranstalter nach Ablauf der Anmeldefrist fest. Insgesamt 85 Läufer und damit deutlich mehr als im Vorjahr haben sich eingeschrieben. Erfahrungsgemäß kommen am Tag der Veranstaltung noch mindestens ebenso viele Kurzentschlossene hinzu. Denn am Sonntag dürfen sich Läufer noch von 8 Uhr bis 9.30 Uhr nachmelden, die Startgebühr beträgt dann 19 Euro und ist bar zu bezahlen. Bereits registrierte Online-Anmelder sollten nicht vergessen, die Startgebühr zu überweisen, nur so ist die Anmeldung gültig.
Damit alles reibungslos gelingt, hat der Veranstalter rund 20 Helfer im Einsatz. So gibt es unter anderem zwei Wasserstellen an der Strecke, wo die Läufer Trinken und Verpflegung erhalten. Zusätzlich ist die Feuerwehr vor Ort, die im Straßenbereich den Verkehr regelt und das Rote Kreuz befindet sich für Notfälle in Bereitschaft. Bisher ist jedoch laut dem Veranstalter auch bei heißen Temperaturen niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.
„Die Läufer können sich eigentlich gut einschätzen und jeder hat die Möglichkeit, schon nach einer oder zwei Runden aufzuhören, wenn es nicht mehr geht“, sagt Sedlmair. Selbst läuft er mittlerweile übrigens keine Marathons mehr, sondern ist lieber mit dem Fahrrad unterwegs. „Aber so lange die Leute kommen, werden wir das hier in Kissing auch weitermachen!“, verspricht er.
Details Weitere Informationen zum 13. Kissinger Halbmarathon unter www.kissingermarathon.de