Friedberger Allgemeine

Bloß keine Freunde treffen

Hobbys Wie die Deutschen ihre Freizeit am liebsten verbringen

- VON NIKLAS MOLTER

Augsburg Spüren Sie ihn auch, den Stress? Die langen Tage am Arbeitspla­tz? Die vielen Aufgaben? Die Freizeit der Deutschen wird weniger. Vor fünf Jahren hatten die Bürger dieses Landes noch eine Viertelstu­nde mehr Zeit für Aktivitäte­n ihrer Wahl – jeden Tag.

Dass die Deutschen heute täglich (nur noch) drei Stunden und 49 Minuten lang machen können, was sie möchten, brachte nun der „FreizeitMo­nitor 2016“ans Tageslicht. Für die Studie der Stiftung für Zukunftsfr­agen – eine Initiative des Tabakkonze­rns British American Tobacco – wurden 3000 Deutsche ab 14 Jahren befragt. Ein Ergebnis, das ebenfalls herausstic­ht: Das Lagerfeuer im Wohnzimmer, es brennt noch. 97 Prozent der Befragten sehen in ihrer Freizeit regelmäßig fern. Keine Beschäftig­ung ist beliebter. Auch mag es der Deutsche offenbar, ordentlich auszusehen und ausgeschla­fen zu sein. Zwei Drittel geben an, sich regelmäßig in Ruhe zu pflegen und gerne ein wenig länger zu schlafen. Ebenfalls beliebt: Radio hören, Gedanken nachgehen, Zeitung lesen.

Der große Gewinner aber ist das Internet. Seine Nutzung legt im Vergleich zu 2011 um mehr als 50 Prozent zu. Auch Sport, vor allem in Fitnessstu­dios, wird wichtiger. Die Zahl derer, die sich mit Freunden zu Hause treffen, mit ihnen etwas unternehme­n oder Oma und Opa besuchen, ist dagegen rapide gesunken. 2016 wird stattdesse­n telefonier­t oder gechattet. Auch mit Nachbarn plaudern, Kaffeetrin­ken oder Sex stand früher höher im Kurs. Beliebt dagegen: Faulenzen. „Die Freizeit ist stressiger geworden. Wir sehnen uns nach Ruhe“, sagt Stiftungsl­eiter Ulrich Reinhardt dazu. Es kommt also wohl nicht von ungefähr, dass der Deutsche gerne gepflegt und ausgeschla­fen vor dem Fernseher sitzt.

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