Bloß keine Freunde treffen
Hobbys Wie die Deutschen ihre Freizeit am liebsten verbringen
Augsburg Spüren Sie ihn auch, den Stress? Die langen Tage am Arbeitsplatz? Die vielen Aufgaben? Die Freizeit der Deutschen wird weniger. Vor fünf Jahren hatten die Bürger dieses Landes noch eine Viertelstunde mehr Zeit für Aktivitäten ihrer Wahl – jeden Tag.
Dass die Deutschen heute täglich (nur noch) drei Stunden und 49 Minuten lang machen können, was sie möchten, brachte nun der „FreizeitMonitor 2016“ans Tageslicht. Für die Studie der Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative des Tabakkonzerns British American Tobacco – wurden 3000 Deutsche ab 14 Jahren befragt. Ein Ergebnis, das ebenfalls heraussticht: Das Lagerfeuer im Wohnzimmer, es brennt noch. 97 Prozent der Befragten sehen in ihrer Freizeit regelmäßig fern. Keine Beschäftigung ist beliebter. Auch mag es der Deutsche offenbar, ordentlich auszusehen und ausgeschlafen zu sein. Zwei Drittel geben an, sich regelmäßig in Ruhe zu pflegen und gerne ein wenig länger zu schlafen. Ebenfalls beliebt: Radio hören, Gedanken nachgehen, Zeitung lesen.
Der große Gewinner aber ist das Internet. Seine Nutzung legt im Vergleich zu 2011 um mehr als 50 Prozent zu. Auch Sport, vor allem in Fitnessstudios, wird wichtiger. Die Zahl derer, die sich mit Freunden zu Hause treffen, mit ihnen etwas unternehmen oder Oma und Opa besuchen, ist dagegen rapide gesunken. 2016 wird stattdessen telefoniert oder gechattet. Auch mit Nachbarn plaudern, Kaffeetrinken oder Sex stand früher höher im Kurs. Beliebt dagegen: Faulenzen. „Die Freizeit ist stressiger geworden. Wir sehnen uns nach Ruhe“, sagt Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt dazu. Es kommt also wohl nicht von ungefähr, dass der Deutsche gerne gepflegt und ausgeschlafen vor dem Fernseher sitzt.