Sommerhitze macht beim Barthlmarkt Strohhüte zum Renner
Bei hohen Temperaturen bleibt gestern der große Ansturm aus. Viele bummeln aber, bevor es zum Baden geht
Aichach Niklas Jung ist hochzufrieden: Der Bub ist am Spielzeugstand von Siegfried Rauch fündig geworden. Sein „Marktgeld“investiert er in eine Pistole und Handschellen. Niklas und seine Familie – Papa Günther Jung, Bruder Leon und Simone Meier, zählen zu den Besuchern, die gestern trotz Sommerhitze über den Bartholomäusmarkt in Aichach bummeln. Erst haben sie auf dem Markt zu Mittag gegessen, danach geht es zum Baden. „So kann man das bei dem Wetter dann gut aushalten“, sagt Simone Meier. Auch sie hat etwas gefunden: Ausstecher-Formen, die sie zum Töpfern benutzen will.
An den Ständen der rund 100 Händler ist viel zu entdecken: Vom Textilreiniger über Bademäntel bis zu Gewürzen und Honig und vielem mehr. Günther Benner aus Kirchberg zum Beispiel verkauft Taschen unter dem Motto „Traum von Italien“. Er ist schon seit vielen Jahren dabei und der Markt im August sei immer etwas weniger besucht, erzählt er. „Ich bin trotzdem zufrieden. Ich finde, die Märkte in Bayern haben immer einen originellen Flair“, sagt Benner.
Neben Kleidung, Staubsauger oder Socken findet auch der Hungrige etwas. Die Besucher können es sich mit Eiskaffee und Gebäck gut gehen lassen, oder am Brat-GrillImbiss eine kleine Pause einlegen. Waltraud Meyr aus Affing findet: „Das Angebot ist wirklich sehr gut ausgesucht und es ähnelt einem italienischen Markt.“Barbara Mayr ergänzt: „Vor allem sieht man viele schöne Taschen und Schuhe.“Die beiden sind allerdings enttäuscht, dass die Geschäfte nicht geöffnet sind. Trotz der Hitze sehen sich einige Besucher um, die Händler erhoffen sich aber mehr, die auch kaufen. Manuela Müller-Manz aus Bobingen erzählt: „Die meisten Leute waren am Vormittag da und sind gekommen, um gezielt ihre Einkäufe zu machen.“
Ihre Mitarbeiterin Helene Höpfinger hat bei diesem Wetter schon einige Strohhüte verkauft. „Ich bin zufrieden“, sagt sie. „Bei so netten Kunden wie in Aichach macht es mit immer Spaß.“So erzählt sie, dass ein dreijähriger Bub den Strohhut, den ihm die Mutter kaufen wollte, erst gar nicht haben wollte. „Ich habe ihn auf dem Arm genommen, ihm den Hut aufgesetzt und sofort war er begeistert“, erzählt Höpfinger. Solche Erlebnisse machen dann auch ihr selbst Spaß.