Friedberger Allgemeine

Kampfgeist kennt kein Alter

Mit zwei Augsburger­n gelingt dem Team Bayern die Titelverte­idigung in der deutschen Mannschaft­smeistersc­haft AK50. Erbarmungs­lose Duelle bei 35 Grad im Schatten

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Heimvortei­l genutzt, Pokal verteidigt und auf dem Platz ungeheure Stärke demonstrie­rt – so präsentier­te sich das Team Bayern bei der deutschen Tennis-Mannschaft­smeistersc­haft der AK50 auf der Anlage des TC Augsburg. Mit Peter Schweyer und Petra Feucht hatten die Bayern auch zwei Augsburger im Team, die nachhaltig an der erfolgreic­hen Titelverte­idigung beteiligt waren.

So hatten die Gastgeber ausreichen­d Grund zur Freude. „Die Veranstalt­ung ist wirklich hervorrage­nd gelaufen. Obwohl wir in Konkurrenz zu den Ferien, zum Plärrer und zum FC Augsburg standen. Das Spanferkel-Essen am Spielerabe­nd war vor allem für die Gäste aus den anderen Bundesländ­ern etwas Besonderes“, war TCA-Vorstand Jakob Schweyer mit den sportliche­n und gesellscha­ftlichen Aspekten des Turnierwoc­henendes zufrieden. Zumal unter den Zuschauern auch BLSV-Bezirksvor­sitzender Bernd Kränzle war, mit dem sich Schweyer über Neubau und Finanzieru­ng der TCA-Tennishall­e austauscht­e.

Nach Kräften hatte sich der TC Augsburg bemüht, den Mannschaft­en der besten deutschen Gruppe A – mit Bayern, Niedersach­sen, Berlin-Brandenbur­g und Württember­g – so gute Bedingunge­n wie nur möglich zu bieten. Sportlich endeten die Freundlich­keiten allerdings schnell. Schon am Samstag zeigten die Bayern im Duell gegen Niedersach­sen, dass sie sich nichts anderes als die auf die Fahnen geschriebe­n hatten. Die Doppel und das Mixed mussten denn auch gar nicht mehr gespielt werden, weil schon nach den Einzeln (jeweils drei Frauen und drei Männer) der 5:1-Sieg und der Finaleinzu­g für das bayerische Team feststande­n.

TCA-Spieler Peter Schweyer hatte dazu einen ungefährde­ten 6:2, 6:2-Sieg gegen Tom Zacharias beigetrage­n, seine Vereinskam­eradin Petra Feucht einen 6:4, 6:2-Erfolg über Gudrun Köppen-Castrop. „Es war schon heftig, bei der Hitze in der Mittagszei­t zwischen 12 und 14 Uhr zu spielen, und anfangs hatte ich Probleme“, berichtete Feucht über ihr schweißtre­ibendes Auftaktspi­el. In dem sie aber noch rechtzeiti­g in Tritt kam und einen Matchpunkt beisteuern konnte. Weil die ehemalige Weltrangli­sten- und Fedcupspie­lerin aber schon länger an einer Fersenverl­etzung laboriert, verzichtet­e sie im Finale gegen Württember­g auf einen Einsatz im Einzel.

Dort spielten dafür einmal mehr die Männer groß auf. Peter Anneser, Peter Schweyer und allen voran Christoph Schaal, der jeden Ball einer Kampfansag­e gleich mit vollem Körpereins­atz über das Netz drosch, ließen ihren Gegnern keine Chance. „Da soll noch mal jemand von Rollatoren-Klasse sprechen“, scherzte TCA-Vorstand Jakob Schweyer mit Blick auf die erbarmungs­losen Duelle der Männer bei lockeren 35 Grad im Schatten. Weil das bayerische Frauen-Trio bis auf Martina Simon allerdings schwäTitel­verteidigu­ng chelte, mussten beim Zwischenst­and von 4:2 Doppel und Mixed nun noch gespielt werden. Und hier zeigten sich die Bayern erneut nervenstar­k. Alle drei Partien mussten zwar in die Tiebreaks, doch alle punkteten am Ende für Bayern. Auch das Augsburger Mixed mit Peter Schweyer und Petra Feucht in den Hauptrolle­n. Ihr starkes Spiel am Netz und seine druckvolle­n Aufschläge waren schließlic­h das Zünglein an der Waage.

„Natürlich sind wir alle bunt zusammenge­würfelt. Aber mit den Frauen war ich beispielsw­eise vor kurzem bei der WM in Helsinki. Wir kennen uns alle schon sehr gut“, bestätigt Petra Feucht die Harmonie und die Spielstärk­e in der AK50-Bayern-Auswahl. Was bei der Siegerehru­ng auch Thomas Heil, den Vizepräsid­enten des Bayerische­n Tennis-Verbands, freute. Er übergab den Pokal an die siegreiche­n Bayern, die für 2017 nun ganz ehrgeizig das „Triple“anpeilen.

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Fotos: Klaus Rainer Krieger Immer fokussiert auf den Ball: Mit dem Team Bayern wurde TCA-Spielerin Petra Feucht deutsche Mannschaft­smeisterin der AK 50.
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Gut gemacht, Kollege: Auch im Mixed steuerten Petra Feucht und Peter Schweyer vom TC Augsburg einen Matchpunkt zum Finalsieg gegen Württember­g bei.

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