Kampfgeist kennt kein Alter
Mit zwei Augsburgern gelingt dem Team Bayern die Titelverteidigung in der deutschen Mannschaftsmeisterschaft AK50. Erbarmungslose Duelle bei 35 Grad im Schatten
Heimvorteil genutzt, Pokal verteidigt und auf dem Platz ungeheure Stärke demonstriert – so präsentierte sich das Team Bayern bei der deutschen Tennis-Mannschaftsmeisterschaft der AK50 auf der Anlage des TC Augsburg. Mit Peter Schweyer und Petra Feucht hatten die Bayern auch zwei Augsburger im Team, die nachhaltig an der erfolgreichen Titelverteidigung beteiligt waren.
So hatten die Gastgeber ausreichend Grund zur Freude. „Die Veranstaltung ist wirklich hervorragend gelaufen. Obwohl wir in Konkurrenz zu den Ferien, zum Plärrer und zum FC Augsburg standen. Das Spanferkel-Essen am Spielerabend war vor allem für die Gäste aus den anderen Bundesländern etwas Besonderes“, war TCA-Vorstand Jakob Schweyer mit den sportlichen und gesellschaftlichen Aspekten des Turnierwochenendes zufrieden. Zumal unter den Zuschauern auch BLSV-Bezirksvorsitzender Bernd Kränzle war, mit dem sich Schweyer über Neubau und Finanzierung der TCA-Tennishalle austauschte.
Nach Kräften hatte sich der TC Augsburg bemüht, den Mannschaften der besten deutschen Gruppe A – mit Bayern, Niedersachsen, Berlin-Brandenburg und Württemberg – so gute Bedingungen wie nur möglich zu bieten. Sportlich endeten die Freundlichkeiten allerdings schnell. Schon am Samstag zeigten die Bayern im Duell gegen Niedersachsen, dass sie sich nichts anderes als die auf die Fahnen geschrieben hatten. Die Doppel und das Mixed mussten denn auch gar nicht mehr gespielt werden, weil schon nach den Einzeln (jeweils drei Frauen und drei Männer) der 5:1-Sieg und der Finaleinzug für das bayerische Team feststanden.
TCA-Spieler Peter Schweyer hatte dazu einen ungefährdeten 6:2, 6:2-Sieg gegen Tom Zacharias beigetragen, seine Vereinskameradin Petra Feucht einen 6:4, 6:2-Erfolg über Gudrun Köppen-Castrop. „Es war schon heftig, bei der Hitze in der Mittagszeit zwischen 12 und 14 Uhr zu spielen, und anfangs hatte ich Probleme“, berichtete Feucht über ihr schweißtreibendes Auftaktspiel. In dem sie aber noch rechtzeitig in Tritt kam und einen Matchpunkt beisteuern konnte. Weil die ehemalige Weltranglisten- und Fedcupspielerin aber schon länger an einer Fersenverletzung laboriert, verzichtete sie im Finale gegen Württemberg auf einen Einsatz im Einzel.
Dort spielten dafür einmal mehr die Männer groß auf. Peter Anneser, Peter Schweyer und allen voran Christoph Schaal, der jeden Ball einer Kampfansage gleich mit vollem Körpereinsatz über das Netz drosch, ließen ihren Gegnern keine Chance. „Da soll noch mal jemand von Rollatoren-Klasse sprechen“, scherzte TCA-Vorstand Jakob Schweyer mit Blick auf die erbarmungslosen Duelle der Männer bei lockeren 35 Grad im Schatten. Weil das bayerische Frauen-Trio bis auf Martina Simon allerdings schwäTitelverteidigung chelte, mussten beim Zwischenstand von 4:2 Doppel und Mixed nun noch gespielt werden. Und hier zeigten sich die Bayern erneut nervenstark. Alle drei Partien mussten zwar in die Tiebreaks, doch alle punkteten am Ende für Bayern. Auch das Augsburger Mixed mit Peter Schweyer und Petra Feucht in den Hauptrollen. Ihr starkes Spiel am Netz und seine druckvollen Aufschläge waren schließlich das Zünglein an der Waage.
„Natürlich sind wir alle bunt zusammengewürfelt. Aber mit den Frauen war ich beispielsweise vor kurzem bei der WM in Helsinki. Wir kennen uns alle schon sehr gut“, bestätigt Petra Feucht die Harmonie und die Spielstärke in der AK50-Bayern-Auswahl. Was bei der Siegerehrung auch Thomas Heil, den Vizepräsidenten des Bayerischen Tennis-Verbands, freute. Er übergab den Pokal an die siegreichen Bayern, die für 2017 nun ganz ehrgeizig das „Triple“anpeilen.