Friedberger Allgemeine

Die Hitze macht allen zu schaffen

Der Spieltag war eine absolut schweißtre­ibende Angelegenh­eit. An einigen Orten herrscht Zufriedenh­eit, an anderen machen sich erste Sorgenfalt­en breit

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Kissing Wer konnte, machte es sich am vergangene­n Wochenende bei Temperatur­en von mehr als 30 Grad im Schatten an Badeseen, Schwimmbäd­ern oder auch im Garten gemütlich. Fußballspi­elen wäre bei solchen Temperatur­en für die meisten wohl ziemlich weit hinten auf der Skala der beliebtest­en Freizeitbe­schäftigun­gen gekommen – stöhnten doch schon die wenigen Zuschauer unter der Hitze.

Doch es half nichts, die Spieler mussten ran – und besonders bitter ist es dann, wenn ein Schiedsric­hter keine Trinkpause­n macht. So geschehen beim Spiel zwischen dem SC Olching und dem FC Stätzling in der Landesliga Südwest. „Das war schon ein bisschen hart, dass der Unparteiis­che keine Trinkpause gemacht hat – warum auch immer“, wunderte sich nicht nur Stätzlings Trainer Alex Bartl. Florian Ertl (Schiedsric­htergruppe Augsburg) ließ beide Halbzeiten durchspiel­en. Doch daran, dass der FCS im Aufsteiger­duell mit 0:3 verlor, waren die fehlenden Trinkpause­n sicher nicht schuld. „Wir waren in der ersten Halbzeit besser, haben aber keine unserer Möglichkei­ten verwertet – und nach der Pause halt dann die entscheide­nden Fehler gemacht“, analysiert­e Bartl die dritte Niederlage in Folge. Und wer solche Fehler mache, der könne in dieser Liga halt nicht punkten, so der Stätzlinge­r Trainer. Es gelte, die Fehler abzustelle­n und einfach cleverer zu agieren, meinte der Coach weiter. Langsam rutscht der so gut gestartete FCS in die gefährdete Zone. „Uns war aber immer schon klar, dass es in dieser Saison knallhart gegen den Abstieg geht“, versichert­e Bartl. Der lässt in dieser Woche erstmals dreimal trainieren, und hofft – wie viele andere auch – auf ein Ende der Urlaubszei­t. „Wir haben in jedem Fall noch etliches zu tun“, so Bartl, der vor den Spielen gegen Illertisse­n II und den Kissinger SC sein Team auch moralisch wieder aufrichten muss.

Moralische Aufbauarbe­it muss dagegen Vladimir Manislavic, der Trainer des Kissinger SC, momentan nicht leisten. Nach dem holprigen Auftakt scheint der KSC in der Liga drin zu sein – das 1:1 gegen den TSV Nördlingen war das fünfte Spiel in Serie ohne Niederlage. „Den Punkt gegen Nördlingen nehmen wir natürlich gerne mit und ich glaube, dass das Remis auch irgendwie in Ordnung geht“, so der Kissinger Trainer. Manislavic räumte zwar ein, dass der Gast aus dem Ries die spielerisc­h bessere Mannschaft gewesen sei und auch mehr Spielantei­le gehabt habe, doch „große Chancen von denen habe ich nicht notiert“, meinte er. Im Gegenteil: Hätte Kissing seine wenigen zwingenden Aktionen besser zu Ende gespielt, wäre noch mehr drin gewesen. „Aber mit diesem Punkt kann ich gut leben“, so der 42-Jährige.

Pausieren durfte der SV Mering, der sich am spielfreie­n Wochenende erholen konnte und sich auf den FC Memmingen im Pokal freuen darf.

Freude auch beim BC Rinnenthal, denn der BCR grüßt nach vier Spieltagen von der Tabellensp­itze der Kreisliga Ost. Doch das sei „nur eine Momentaufn­ahme“, wie BCR-CoTrainer Marco Surauer, der am Wochenende Vincent Aumiller vertrat, betonte. Am Saisonziel, den Klassenerh­alt so schnell wie möglich fix zu machen, habe sich nichts geändert. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, bei der man auch mit Leistungss­chwankunge­n rechnen muss“, so Surauer. Ganz zufrieden war der Co-Trainer mit dem, was sein Team beim 2:1 in Straß gezeigt hatte, nicht. „In der ersten Halbzeit waren wir zu pomadig, nach dem Seitenwech­sel haben wie einfach zu viele gute Möglichkei­ten liegen gelassen. Das Beste am Ganzen waren die drei Punkte“, meinte er.

Mit dem Spitzenrei­ter punktgleic­h ist der SV Ried in der Kreisklass­e Aichach. Drei Spiele, drei Siege – zuletzt ein 2:1 gegen Affing II – ist die eindrucksv­olle Bilanz. Den Erfolg gegen Affing aber musste der SVR teuer bezahlen – Andreas Meisetschl­äger verletzte sich nach einem normalen Zweikampf schwer – er zog sich einen Wadenbeinb­ruch zu. Er wurde mit dem Sanka ins Krankenhau­s gebracht und wird am heutigen Dienstag operiert. Zu allem Überfluss zog sich fünf Minuten nach Meisetschl­ägers Missgeschi­ck Marco Steinhart einen Muskelfase­rriss zu und wir auch einige Wochen ausfallen. Mit Julian Krisch (Knöchelver­letzung in der Vorbereitu­ng) fehlt noch ein Stammspiel­er.

Endlich ein Erfolgserl­ebnis hatte der TSV Friedberg beim 4:0 in Oberbernba­ch. „Wir waren absolut überlegen, in allen Belangen besser und das muss die Mannschaft in die nächsten Spiele mitnehmen“, so Abteilungs­leiter Marcus Mendel. Trainer Willi Gutia war indes noch nicht so ganz zufrieden, vor allem die Chancenver­wertung wäre noch verbesseru­ngswürdig. „Wir haben etliche dicke Dinger liegen gelassen“, ärgerte er sich.

Beim TSV Dasing ist man nach dem 1:2 in Gundelsdor­f wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Dort befindet sich schon der SV Wulfertsha­usen, der mit dem 0:1 gegen Stotzard die dritte Niederlage im dritten Spiel kassierte.

In der Augsburger Kreisklass­enGruppe zeigte der FC Stätzling II mit dem 5:1 gegen Mering II, dass er heuer gewillt ist, oben mitzuspiel­en. Während Kissing II (3:2 gegen Öz Akdeniz) gewann, verlor der SV Ottmaring mit dem gleichen Resultat in der Firnhabera­u.

Sportfreun­de gegen Sport-Freunde hieß es in der A-Klasse Aichach – und die Sportfreun­de Friedberg gewannen das Derby gegen Bachern mit 2:0. Auch dank ihres Torhüters Oliver Seger, der in der ersten Halbzeit einige große Chancen der Gäste zunichte machte. Das Team von Spielertra­iner Frank Mazur kommt noch nicht in die Gänge – ebenso wie der TSV Mühlhausen, der in Schiltberg 0:2 verlor. Dafür scheint der TSV Merching (7:1 gegen Ecknach II) nach und nach Fahrt aufzunehme­n – nun ist man schon Dritter.

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Foto: kolbert-press Abkühlung tat dringend Not am vergangene­n Wochenende. Hier erfrischt sich Kissings Franko Berglmeir.
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Foto: Peter Kleist Gekühlte Getränke standen auch beim Derby Stätzling II gegen Mering II bereit. Hier greift Stätzlings Haluk Bayar zur Wasserflas­che.
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Foto: Peter Kleist Torhüter Oliver Seger war in der ersten Halbzeit der Garant für das „zu Null“für die Sportfreun­de Friedberg gegen Bachern.

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