Die Mobilität der Zukunft
Als sich eine Handvoll Interessierter vor 15 Jahren in Augsburg zum ersten Mal zusammensetzte, um darüber zu beraten, wie man am besten ein Auto teilen könnte, war die Idee noch exotisch. Inzwischen ist Carsharing in der Gesellschaft angekommen. Es ist eine Mischung aus Umweltbewusstsein, Pragmatismus und wirtschaftlichen Überlegungen, die Leute dazu bringt, ein Auto zu teilen. Längst nicht mehr alle Nutzer sind Idealisten. Die Spannbreite der Anbieter reicht heute vom kleinen Verein bis zu global tätigen Automobilkonzernen.
Wer früher mit dem Auto fahren wollte, kaufte ein Produkt, nämlich das Auto. Heute kann man auch Autofahren, indem man Mobilität via Carsharing als Dienstleistung kauft. Werkstattbesuche, Reifenwechsel etc. entfallen. Die Stiftung Warentest hat ermittelt, dass man mit Carsharing günstiger wegkommt, wenn man nicht deutlich mehr als 5000 Kilometer pro Jahr fährt. Allerdings ist das die Jahresleistung der Autos von echten Wenigfahrern oder aber von Zweitwagen. Insofern wird der Großteil der Autoflotte nicht durch Carsharing wegzuzaubern sein, schon gar nicht im ländlichen Raum. Aber Carsharing kann gerade in Städten
Baustein der Mobilität der Zukunft sein: Es sorgt indirekt für weniger Autoverkehr, weil man mit dem eigenen Auto vor der Tür natürlich häufiger fährt als mit einem geliehenen. Und es sorgt dafür, dass weniger Autos herumstehen.
Wenn ein Auto von 30 Fahrern genutzt wird, stehen 29 Autos weniger herum, und das im Wortsinn: Denn statistisch steht ein Privatauto 23 Stunden des Tages ungenutzt herum.