Närrisches Memmingen
Kabarett und Comedy mit alten und neuen Gesichtern bei „Schwaben weissblau“
Memmingen Wenn die Schellen der Hexen und Hästräger scheppern und der Ruf „Schwaben weissblau – hurra und helau“durch die Memminger Stadthalle donnert, dann ist ein Höhepunkt der Narrenzeit. Die 14. bayerisch-schwäbische Prunksitzung von „Schwaben weißblau“, die vom Bayerischen Rundfunk (BR) aufgezeichnet wird, lockte wieder viele Kostümierte an. Eine bunte Showmischung aus Comedy, Kabarett, Tanz und Musik unterhielt die Faschingsbegeisterten.
Die Politprominenz bekam den närrischen Spiegel vorgehalten und musste beweisen, dass sie Spaß versteht. So gab es immer wieder Seitenhiebe auf das zwiegespaltene Verhältnis von Markus Söder und Horst Seehofer. Auch US-Präsident Donald Trump blieb nicht unkommentiert. Der Bauchredner Perry Paul sprach in diesem Zusammenhang von einer neuen Flüchtlingswelle aus Übersee: den Amerikanern.
Altbekannte Publikumslieblinge begeisterten die Faschingsfans. Kabarettist Wolfgang Krebs aus Kaufbeuren mimte unter anderem Angela Merkel bei ihrem ersten AllgäuUrlaub, die sich über allerlei Kraftausdrücke der Allgäuer wundert. Die Mundart-Spezialistin Waltraud Mair aus Bidingen (Ostallgäu) unterhielt mit einer wunderbar zweideutigen Geschichte über den Kauf einer Gleitsichtbrille. Der grantelnde Hausmeister Jürgen Richter aus Kaufbeuren ließ sich über die standardmäßig fehlende Schraube bei Ikea aus.
Auch neue Gesichter aus dem Allgäu standen auf der Schwaben-Bühne. Mit dabei war das urige MusikDuo „Bärlauch Buaba“aus Durach. Sie traten mit Ziehharmonika, Gitarre und natürlich traditionell in Lederhosen auf. Die ComedyTruppe „Die galaktischen Drei“mit ihrer Nummer aus Raumschiff Surprise und „Didi Dummbeutel“alias Torsten Georg von der Faschingsgesellschaft Dietmannsried, sorgten für närrischen Witz in Form von Musik und Reim.
Die Musikband AllGeier aus Buchloe, Sitzungspräsident Georg Ried aus Markt Kaltental (Ostallgäu) und sein Elferrat des Bayerisch-Schwäbischen Fastnachtsverbandes (BSF) führten gewohnt locker durch das bunte Programm. Musikalische Verstärkung bekamen sie von der wohl ältesten Boy Group Schwabens „8872“aus Burgau (Landkreis Günzburg). Die Nummer steht für die alte Postleitzahl des Ortes. Mit ihrem Song „Drecks Glumpp“– der schwäbischen Interpretation des Welthits Sexbomb – erreichten sie die Faschingsfans und sorgten für Stimmung. Auch die Weißahoarer Giggalesbronzer heizten dem Publikum am Ende noch einmal richtig ein.
Sendetermin ist Freitag, 10. Februar, 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen.