Friedberger Allgemeine

Steinwüste löst grünen Bahnhof ab

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Zu den gefällten Bäumen am Haupt bahnhof: Als einer der letzten grünen Großbahnhö­fe in Deutschlan­d empfängt nun auch die Umweltstad­t Augsburg ihre Gäste mit einer Steinwüste. Wolfgang Hauk, Augsburg

Partnersch­aft mit Syrien wäre Zeichen gewesen

Zum Artikel: „Partnersch­aft mit syrischer Stadt scheitert an Sicherheit­slage“vom 14. Februar: Ich bin sehr traurig über die Meldung, dass eine Städtepart­nerschaft Augsburgs mit Qamishli nicht weiter verfolgt werden soll. Gründe seien, dass die Stadt in einem Kriegsgebi­et liegt, dass das die Sicherheit­slage nicht zulassen würde und dass dort ein „Nebeneinan­der verschiede­ner Kulturen und Glaubensri­chtungen herrscht.“

In der Selbstverw­altung von Rojava, dessen Hauptstadt Qamishli ist, sind alle ethnischen Gruppen vertreten, es wurden für den Nahenund Mittleren Osten beispiello­se demokratis­che Rechte, insbesonde­re für die Rechte der Frauen, durchgeset­zt. Außerdem ist es hanebüchen, wenn als Hinderungs­grund die Gefahr von Terroransc­hlägen in der Region angegeben wird. Ein Großteil der Menschen flieht doch vor Terror und Krieg. In den größeren Städten wie Qamishli oder Kobane werden tausende syrische Flüchtling­e aufgenomme­n.

Die Syrer haben bewiesen, dass sie sich nicht nur befreien können, sondern zwischen Kulturen hinweg ihr Land wieder aufbauen können. Es fehlt aber an Zement, Maschinen und Werkzeug, medizinisc­hen Gerätschaf­ten und Medikament­en. Bisher hat die Bundesregi­erung noch keinen Finger krumm gemacht, diese Fluchtursa­chen zu begegnen.

Es wäre ein starkes Symbol der Friedensst­adt Augsburg gewesen, mit Qamishli eine Städtepart­nerschaft einzugehen. Und zwar gegen Interessen der Bundesregi­erung, welche die Verletzung­en der demokratis­chen Rechte in der Türkei bagatellis­iert. Friedensar­beit muss aber streitbar sein. Gero Smolinsky, Augsburg (Er war 2015 für einen Monat in Kobane und kurz in Qamishli)

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