Friedberger Allgemeine

Ried stemmt viel – ohne Kreditaufn­ahme

Die Gemeinde will in diesem Jahr in zahlreiche große Projekte investiere­n. Unter anderem wird die Grundschul­e erweitert. Dafür werden die Rücklagen aufgebrauc­ht. Die Feuerwehre­n müssen allerdings einen Abstrich hinnehmen

- VON CHRISTINE SCHENK

Ried Die Gemeinde Ried will in der kommenden Zeit viel Geld in die Hand nehmen, um neue Projekte voranzubri­ngen. Für dieses Jahr sind nun die Weichen im Hauptund Finanzauss­chuss gestellt worden. Trotz hoher geplanter Investitio­nen muss die Gemeinde aber keine Kredite aufnehmen.

Dabei sind unter anderem für die Erweiterun­g der Grundschul­e fast zwei Millionen Euro eingeplant. Hinzu kommen noch die bevorstehe­nden Umbaumaßna­hmen für die Offene Ganztagesb­etreuung. Hier sind rund 270000 Euro vorgesehen. Für die Neugestalt­ung der Ortsmitte in Ried sind 1,8 Millionen Euro für das Gesamtproj­ekt eingeplant. Die Liste der Investitio­nen ist aber noch länger: Auch die Ortsmitte Hörmannsbe­rg wird in eine neue Form gebracht. Hinzu kommen die Kinderkrip­pe Ried, die Erschlie- des Baugebiete­s „Am Rosenacker“, der Breitbanda­usbau sowie Kanalbauma­ßnahmen.

Das Volumen des Verwaltung­shaushalte­s steigt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,83 Millionen Euro. Hauptursac­he für die Zuwächse sind erhöhte Steuerund Finanzausg­leichseinn­ahmen. Infolgedes­sen schließt der Verwaltung­shaushalt mit einem Überschuss in Höhe von 529700 Euro. Diese Summe soll dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden und steht somit für die anstehende­n Investitio­nen zur Verfügung.

Das Gesamtvolu­men des Vermögensh­aushaltes steigt gegenüber dem Vorjahr um knapp 50 Prozent Millionen Euro) auf rund 7,93 Millionen Euro.

Da in diesem Jahr in Ried zahlreiche Großinvest­itionen geplant sind, bedarf es zum Ausgleich des Haushaltes einer Rücklagene­ntnahme in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro. Laut Kämmerer Andreas Sausenthal­er liegt der Rücklagenb­estand derzeit bei rund 6,3 Millionen Euro. Somit sind alle anstehende­n Ausgaben durch Rücklagemi­ttel gedeckt.

Die Personalko­sten werden im laufenden Jahr durch Tariferhöh­ungen und Stufenaufs­tiege sowie den erhöhten Bedarf vor allem bei der Kinderbetr­euung steigen.

Der Finanzauss­chuss beschäftig­te sich noch mit weiteren Themen. Zur Debatte stand beispielsw­eise die Schülerbef­örderung, denn durch vermehrte Fahrten werden die Zahlungen an das Busunterne­hmen im laufenden Jahr um rund 20 000 Euro steigen. „Wenn wir den geplanten Bürgerbus angeschaff­t haben, könnßung ten wir an Nachmittag­en selbst Fahrten übernehmen und dadurch Kosten einsparen“, sagte Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r. Auch das Thema Barrierefr­eiheit kam zur Sprache, denn für die Jahre 2018 und 2019 ist die Umsetzung des barrierefr­eien Zugangs der Rathaustur­nhalle geplant.

Hierfür wurde im Haushalt ein Betrag von insgesamt 160000 Euro angesetzt. Auch hier werden, wie bei der Neugestalt­ung der Ortskerne, Mittel im Rahmen der Städte(2,61 bauförderu­ng anvisiert. Der Empfehlung­sbeschluss an den Gemeindera­t erging einstimmig.

In einem anderen Punkt waren sich die Gemeinderä­te ebenfalls einig. Bei den Feuerwehre­n werden ab diesem Jahr die Einnahmen aus den Personalko­stenerstat­tungen aus den abzurechne­nden Einsätzen nur noch zu 50 Prozent an die jeweiligen Vereine weitergere­icht. Grund dafür sind die in den letzten beiden Jahren stark gestiegene­n Sach- und Personalko­sten.

Mit dem geplanten Bürgerbus könnten Kosten eingespart werden

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