Ried stemmt viel – ohne Kreditaufnahme
Die Gemeinde will in diesem Jahr in zahlreiche große Projekte investieren. Unter anderem wird die Grundschule erweitert. Dafür werden die Rücklagen aufgebraucht. Die Feuerwehren müssen allerdings einen Abstrich hinnehmen
Ried Die Gemeinde Ried will in der kommenden Zeit viel Geld in die Hand nehmen, um neue Projekte voranzubringen. Für dieses Jahr sind nun die Weichen im Hauptund Finanzausschuss gestellt worden. Trotz hoher geplanter Investitionen muss die Gemeinde aber keine Kredite aufnehmen.
Dabei sind unter anderem für die Erweiterung der Grundschule fast zwei Millionen Euro eingeplant. Hinzu kommen noch die bevorstehenden Umbaumaßnahmen für die Offene Ganztagesbetreuung. Hier sind rund 270000 Euro vorgesehen. Für die Neugestaltung der Ortsmitte in Ried sind 1,8 Millionen Euro für das Gesamtprojekt eingeplant. Die Liste der Investitionen ist aber noch länger: Auch die Ortsmitte Hörmannsberg wird in eine neue Form gebracht. Hinzu kommen die Kinderkrippe Ried, die Erschlie- des Baugebietes „Am Rosenacker“, der Breitbandausbau sowie Kanalbaumaßnahmen.
Das Volumen des Verwaltungshaushaltes steigt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,83 Millionen Euro. Hauptursache für die Zuwächse sind erhöhte Steuerund Finanzausgleichseinnahmen. Infolgedessen schließt der Verwaltungshaushalt mit einem Überschuss in Höhe von 529700 Euro. Diese Summe soll dem Vermögenshaushalt zugeführt werden und steht somit für die anstehenden Investitionen zur Verfügung.
Das Gesamtvolumen des Vermögenshaushaltes steigt gegenüber dem Vorjahr um knapp 50 Prozent Millionen Euro) auf rund 7,93 Millionen Euro.
Da in diesem Jahr in Ried zahlreiche Großinvestitionen geplant sind, bedarf es zum Ausgleich des Haushaltes einer Rücklagenentnahme in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro. Laut Kämmerer Andreas Sausenthaler liegt der Rücklagenbestand derzeit bei rund 6,3 Millionen Euro. Somit sind alle anstehenden Ausgaben durch Rücklagemittel gedeckt.
Die Personalkosten werden im laufenden Jahr durch Tariferhöhungen und Stufenaufstiege sowie den erhöhten Bedarf vor allem bei der Kinderbetreuung steigen.
Der Finanzausschuss beschäftigte sich noch mit weiteren Themen. Zur Debatte stand beispielsweise die Schülerbeförderung, denn durch vermehrte Fahrten werden die Zahlungen an das Busunternehmen im laufenden Jahr um rund 20 000 Euro steigen. „Wenn wir den geplanten Bürgerbus angeschafft haben, könnßung ten wir an Nachmittagen selbst Fahrten übernehmen und dadurch Kosten einsparen“, sagte Bürgermeister Erwin Gerstlacher. Auch das Thema Barrierefreiheit kam zur Sprache, denn für die Jahre 2018 und 2019 ist die Umsetzung des barrierefreien Zugangs der Rathausturnhalle geplant.
Hierfür wurde im Haushalt ein Betrag von insgesamt 160000 Euro angesetzt. Auch hier werden, wie bei der Neugestaltung der Ortskerne, Mittel im Rahmen der Städte(2,61 bauförderung anvisiert. Der Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat erging einstimmig.
In einem anderen Punkt waren sich die Gemeinderäte ebenfalls einig. Bei den Feuerwehren werden ab diesem Jahr die Einnahmen aus den Personalkostenerstattungen aus den abzurechnenden Einsätzen nur noch zu 50 Prozent an die jeweiligen Vereine weitergereicht. Grund dafür sind die in den letzten beiden Jahren stark gestiegenen Sach- und Personalkosten.
Mit dem geplanten Bürgerbus könnten Kosten eingespart werden