Viel Neues aus dem Wilden Westen
Die Cowboys und Indianer der Dasinger Western-City reiten in die 13. Saison. Nach dem Tod des Gründers Fred Rai und zwei Großbränden stellt sich der Themenpark neu auf – und präsentiert Ideen für Urlauber
Dasing Es ist einige Jahre her, dass Fred Rai auf seinem Wallach zwischen Saloon-Tischen hindurchritt und den Wilden Westen besang. Im April 2015 starb der schwäbische Cowboy bei einem Ausritt an einem Schlaganfall. Geblieben sind das Team der Western-City in Dasing und der Rappe Spitzbub. Nun startet der Themenpark in die 13. Saison. Der Tod des Entertainers und Western-City-Gründers war nicht der einzige Schicksalsschlag, den die Westernstadt nahe der Autobahn verkraften musste: Im vergangenen Spätherbst geriet ein Gebäude der Anlage in Brand. Es war der zweite Brand binnen weniger Jahre.
Vom Feuer betroffen war im vergangenen November der mehrere hundert Quadratmeter große Reitstall, bei dem ein Schaden von rund 700000 Euro entstand. „Glück im Unglück ist gewesen, dass weder Tier noch Mensch zu Schaden gekommen sind“, sagt Pressesprecher Volker Waschk rückblickend. 170 Rettungskräfte waren im Einsatz, um den Brand zu löschen und die Reithalle vor Schlimmerem zu bewahren. „Das war wichtig, damit wir den Reitbetrieb in ursprünglicher Weise weiterführen konnten“, erklärt die Geschäftsführerin Gabriele Amrhein. Nicht erhalten werden konnte der daneben gelegene Stall. Momentan sei man dabei, das Gebäude wieder aufzubauen. „Das Landratsamt hat genehmigt, dass die Pläne des alten Stalls wieder verwendet werden dürfen – das spart Zeit und Kosten“, so Anrhein.
Nun blickt die Western-City nach vorne. Am Samstag, 15. April, findet die Eröffnungsparty zum Start in die Saison statt. Wieder gibt es allerhand Neues im Dasinger Wilden Westen. Am Samstag, 22. April, wird Marianne Sägebrecht aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam“lesen. Die für die Western-City eher ungewöhnliche Veranstaltung entstand als Reaktion auf den Großbrand. Wie Waschk berichtet, sei die aus „Zuckerbaby“oder „Der bekannte Schauspielerin auf das Team zugekommen, um eine Benefizveranstaltung zu organisieren, deren Erlös in den Wiederaufbau des Stalls fließt. Ab 19 Uhr lädt die 71-Jährige zu einem „Streifzug meines Lebenswegs“und präsentiert neben Autobiografischem kulinarische Überraschungen.
Am 24. April jährt sich der Todestag des Gründers Fred Rai zum zweiten Mal. Aus diesem Anlass feiert die Western-City „A Tribute to Fred Rai“. Waschk ist es wichtig, dass es sich keinesfalls um eine Trauerfeier handle, sondern um „einen Abend, vollgepackt mit Erinnerungen“. Ricardo Ross, ein langjähriger Freund und musikalischer Wegbegleiter Rais, wird dessen Lieder auf eigene Weise interpretieren. Dazu habe man tolle Schätze ausgekramt, so Waschk, darunter zum Beispiel die erste Platte und Filmausschnitte von Auftritten Rais.
Neben Lassowerfen, Bogenschie- ßen und dem elektrischen Bullen bleiben die Süddeutschen KarlMay-Festspiele das Herzstück. Auf dem Spielplan steht in diesem Jahr „eines der buntesten und abenteuerlichsten Werke Karl Mays“, erklärt Regisseur Peter Görlach. Die Inszenierung von „Das Geheimnis der Felsenburg“feiert Ende Juni Premiere. Damit präsentiert das Ensemble um Regisseur Görlach ein May-Werk, das nur selten auf einer Bühne zu sehen ist. „Es war uns ein Anliegen, den Geist Karl Mays zum Ausdruck zu bringen“, bekräftigt Görlach. An der Aufführung sind 80 Personen und 25 Pferde beteiligt. Hauptakteure sind neben Matthias M. als Indianerikone Winnetou auch Helmut Urban, der dessen Blutsbruder Old Shatterhand mimt.
Neu auf dem Plan ist zudem ein groß angelegtes Veranstaltungsprogramm. Von 23. bis 30. April können sich Fans des Rai-Reitens gemeinsam an den toten PferdeflüsteRosenkrieg“ rer erinnern. Besucht wird seine Geburtsstadt Ellwangen. Vom 1. bis 8. Juli dürfen sich Winnetou-Begeisterte auf die Spuren Mays begeben. Dabei besuchen sie eine Abendvorstellung der Festspiele. Zudem bietet sich die Gelegenheit, WinnetouAkteur Matthias M. und seine Schauspielkollegen zu treffen. Einmal leben wie ein Cowboy lässt es sich vom 15. bis 22. Juli. Während dieser Woche kann man in die Welt des Wilden Westens eintauchen und sich von den Shows, den Eindrücken und Spielen der Western-City berieseln lassen. Geschlafen wird in Blockhütten. Ein Vorteil: Seit Kurzem ist die Stadt an die Kläranlage der Gemeinde angeschlossen. Im Wilden Westen geht es ab jetzt also zivilisierter zu. »Kommentar
Kontakt Weitere Infos gibt es bei Vol ker Waschk unter Telefon 08205/225
Infos im Internet unter www.western city.de