Zu Lande, zu Wasser, zur Luft und im Netz
Zu Lande, zu Wasser und zur Luft soll die Bundeswehr Deutschland beschützen. Jetzt auch im Internet. Die neue CyberTruppe steht auf Augenhöhe mit Heer, Marine und Luftwaffe. Damit reagiert das Verteidigungsministerium – wenn auch sehr, sehr spät – auf eine militärhistorische Zeitenwende. Kriegerische Bedrohung erreicht heute eine neue, eine vierte Dimension. Land- und Seestreitkräfte gibt es seit Jahrtausenden. Luftstreitkräfte spielen erst seit vergleichsweise kurzer Zeit eine größere Rolle. Vom ersten erfolgreichen Motorflug der Gebrüder Wright bis zum Einsatz von Kampfflugzeugen im Ersten Weltkrieg dauerte es nicht lang.
Das Internet hat nun nicht nur die Möglichkeiten der Kommunikation revolutioniert. Sondern auch ungeahnte Bedrohungsszenarien ermöglicht. Ungeahnt? Vor den Gefahren des weltweiten Datennetzes, dessen Entstehung ja auch auf Forschungen des US-Militärs zurückgeht, warnen Experten inzwischen seit Jahrzehnten. Aus Schreckensszenarien ist Realität geworden. Fremde Mächte stehlen Daten, streuen Propaganda, beeinflussen Wahlen und sabotieren technische Systeme. Selbst Staaten wie der Iran oder Nordkorea gelten als extrem kompetent im Umgang mit Cyberwaffen. Es war also höchste Zeit, dass sich die Bundeswehr nicht nur punktuell, sondern in ihrer ganzen Organisation auf die neue Dimension der Gefahr einstellt.