Als die Lämmer schwiegen
Filmemacher Jonathan Demme tot
Los Angeles Mehr als 60 Filme hat Jonathan Demme gedreht. Doch keines der Werke dieses Regisseurs ist so präsent wie „Das Schweigen der Lämmer“. Dieser Blockbuster von 1991 hat bei Millionen Kinogängern eindrückliche Bilder hinterlassen. Vor allem das Gesicht des Serienkillers Hannibal Lecter (Anthony Hopkins), verdeckt von einem ledernen Maulkorb. Der USAmerikaner drehte noch bis kurz vor seinem Tod. Am Mittwoch starb er im Alter von 73 Jahren.
Demmes erste Regierarbeiten fürs Kino und fürs Fernsehen, etwa bei der Krimiserie „Columbo“, erfolgten in den 70er Jahren. Seine Doku „Stop Making Sense“(1984) über die Band Talking Heads zählt nach Meinung vieler Kritiker zu den besten Musikfilmen. Daneben begeisterte sich Demme für Musikvideos und stand Popstars wie Bruce Springsteen, Suzanne Vega und Chrissie Hynde als Regisseur zur Seite. „Das Schweigen der Lämmer“holte fünf Oscars, darunter für die beste Regie, zudem war der Psychoschocker sein erster großer Erfolg an den Kinokassen. Mit dem Aidsdrama „Philadelphia“erntete Demme zwei Jahre später ebenfalls reichlich Applaus und eine weitere Oscar-Nominierung. Auch an Neuverfilmungen versuchte er sich. Während jedoch das „Charade“-Remake „Die Wahrheit über Charlie“floppte, war Demme 2004 mit der Neuauflage des Klassikers „Der Manchurian Kandidat“noch einmal erfolgreich.