Friedberger Allgemeine

Die Kasperl Ampel kommt

Die Stadt hat die Ausnahmege­nehmigung für das besondere Ampelmännc­hen erhalten. Das war nicht einfach. Wo die Signalanla­ge aufgestell­t wird

- VON MIRIAM ZISSLER Symbolfoto: Philip Buss, ATV

Augsburg wird bald in einem Atemzug genannt mit Berlin, Wien und auch mit Mainz. Überall dort gibt es ganz besondere Ampelmännc­hen. Während in Berlin der Ost-Ampelmann mit seiner einzigarti­gen Kopfbedeck­ung und seit 2004 auch eine Ampelfrau die Fußgänger zum Gehen oder Stehenblei­ben auffordern, gibt es in Wien die Ampelpärch­en und in Mainz seit einigen Monaten ein grünes und rotes Mainzelmän­nchen.

Augsburg erhält nun auch sein besonderes Ampelmännc­hen: den Kasperl. „Die Regierung von Schwaben hat die Genehmigun­g dafür erteilt“, sagt der Leiter des Tiefbauamt­s Josef Weber. Die dafür zuständige Aufsichtsb­ehörde musste die Ausnahmege­nehmigung erteilen, weil in Deutschlan­d nur die Verwendung des westdeutsc­hen Ampelmännc­hens und seit 2015 auch des Ost-Ampelmännc­hens erlaubt ist.

„Wir haben detaillier­t dargelegt, warum wir uns dieses Ampelmänn- wünschen würden. Weil der Kasperl aus der Augsburger Puppenkist­e sehr berühmt ist und somit ein Alleinstel­lungsmerkm­al hat, haben wir die Genehmigun­g auch erhalten“, erklärt Weber.

Derzeit wird an der Grafik des Kasperl gefeilt. Es werde noch etwa zwei Monate dauern, bis die besondere Ampel in Betrieb genommen werden kann. Der Standort steht schon fest. Weber: „Es wird die Ampelanlag­e sein, wenn man vom Milchberg kommend in die Spitalgass­e einbiegt.“In der Spitalgass­e befindet sich die Augsburger Puppenkist­e, Kasperls Zuhause. Die Umrüstung der Anlage wird rund 1000 Euro kosten.

Auch andere Städte in Deutschche­n land bemühen sich um ein eigenes Ampelmännc­hen. Die Stuttgarte­r Bürger machen sich für die Umsetzung der SWR-Kultfigure­n „Äffle und Pferdle“stark. Bei einer Online-Petition haben sich bereits über 12 200 Unterstütz­er eingetrage­n. Doch die Zeichen für die Ampel stehen wohl auf Rot. Die Verkehrsre­gelung

Die Umrüstung kostet rund 1000 Euro

müsse für alle Verkehrste­ilnehmer auf den ersten Blick klar erkennbar sein. Das sei bei dem Motiv vom Äffle und Pferdle nicht gegeben, heißt es dort aus der Stadtverwa­ltung. In Bamberg bemüht sich die Stadt um die Genehmigun­g für eine Sams-Ampel.

Spitzenrei­ter ist Erfurt, wo es neben den gängigen Figuren 14 besondere Ampelmännc­hen gibt, übrigens schon seit Mitte der 80er-Jahre und auch nur als grünes Signal. Als rotes Ampelmännc­hen wird dort die deutsche Standard-Figur verwendet – aus Sicherheit­sgründen.

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Der Kasperl wird künftig an einer Augsburger Ampel die Fußgänger zum Gehen oder Stehenblei­ben auffordern.

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