Neue Wohnungen auf ehemaligem Obi Areal?
Neben dem Fabrikschloss im Textilviertel soll der Baumarkt abgerissen werden. Angesichts der vielen Bauprojekte kommt die Verwaltung momentan kaum mit der Arbeit hinterher, sagt Referent Merkle
Nach dem Hickhack um die Schließung der Obi-Filiale neben dem Fabrikschloss im Textilviertel vergangenen Sommer ist jetzt die Zukunft des Areals klarer. In das Gebäude des Baumarkts, das nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, wird kein neues Geschäft mehr einziehen. Eine Augsburger Familie hat das Areal gekauft und will das Gebäude nun offenbar abreißen. Das Fabrikschloss würde damit wieder frei stehen. Geplant sind auf dem Areal an der Reichenberger Straße Wohnungen. Allerdings stehen diese Überlegungen ganz am Anfang. So ist die Zahl noch unklar.
Für die Bauverwaltung bedeutet das Projekt eines mehr auf der ohnehin schon langen Liste. Man begrüße neue Bauvorhaben, betonte Baureferent Gerd Merkle (CSU) gestern bei der Vorstellung seiner Halbzeitbilanz. Gleichzeitig geraten seine Mitarbeiter an den Rand der Leistungsfähigkeit angesichts der Flut von Bauanträgen und neuen Wohngebieten. Zusätzliche Planstellen seien zwar bewilligt, aber man tue sich mitunter schwer, sie zu besetzen, weil die freie Wirtschaft momentan attraktiver sei. In diversen Ämtern tue man sich schwer, Bauin- genieure, Architekten oder Städteplaner zu finden. Momentan, so Merkle, wisse er auch nicht, wie er die angekündigte „Beratungskarawane“für Immobilienbesitzer besetzen soll. Wie berichtet, will die Stadt im Zuge ihrer „WohnraumOffensive“Immobilieneigentümer verstärkt in Richtung von Erweiterungen oder Aufstockungen beraten, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Momentan wird ohnehin erst noch das Konzept entwickelt, aber wenn es zur Durchführung kommt, stelle sich die Personalfrage.
Für die kommenden drei Jahre setzt Merkle einen Schwerpunkt in den Stadtteilen. Der Zwölf-ApostelPlatz in Hochzoll wird momentan nach jahrelangen Vorbereitungen saniert. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch der Platz vor dem Grünen Kranz in Lechhausen wird neu gestaltet, ebenso wie der Platz zwischen den Kirchen St. Joseph und St. Johannes. „Das wird ein Mosaikstein in der Attraktivitätssteigerung von Oberhausen“, so Merkle. Bis 2020 werde man auch bei der Neugestaltung des Platzes bei der Kirche St. Michael in Pfersee weiter sein. Das Areal, von den Gleisen der Straßenbahnlinie 3 umschlossen, dient momentan vor allem als Parkplatz. Die bisherigen Funktionen etwa als Taxiplatz wolle man erhalten, aber dafür sorgen, dass sich Bürger an diesem Ort auch gerne aufhalten.
Ein weiteres Thema werde die Fahrradstadt 2020 sein. Die Stadt steht hier in der Kritik, dass es zu langsam vorangeht. Merkle verteidigte das Vorgehen. Die Planungen hätten einfach Zeit gebraucht, zudem seien auch Erfolge sichtbar. „Wir sind mittendrin, aber es ist noch viel zu tun.“Bis 2020 soll der Anteil des Radverkehrs auf 25 Prozent gesteigert werden.
Weit in die Zukunft gehen Themen wie die Planungen für das neue Viertel Haunstetten Süd/West, in dem bis zu 12000 Menschen wohnen werden. „Das geschieht nicht morgen oder in zwei Jahren, sondern wird ein Thema von Jahrzehnten sein.“Geplant ist eine abschnittsweise Bebauung des Areals. Noch stehen die Überlegungen aber am Anfang. Im Sommer soll es eine Infoveranstaltung in Haunstetten geben.