Friedberger Allgemeine

Der Zeitplan für die Sanierung der Grottenau steht

Bürgermeis­terin Eva Weber sagt, wo sie ihre Schwerpunk­te im zweiten Teil der Amtszeit sieht. Sie erläutert aber auch, warum sich der Umbau der ehemaligen Post-Zentrale um Jahre verzögert hat

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist ein imposanter Ausblick: Auf einer Seite der etwa 50 Meter langen Glasfront geht die Sicht in Richtung Theater. Auf einer anderen Seite ist die Ulrichskir­che in etwas größerer Entfernung zu sehen. Hier im vierten Stock des Grottenau-Gebäudes zieht Bürgermeis­terin Eva Weber, die die Referate Wirtschaft und Finanzen managt, am Mittwoch ihre Bilanz zur Halbzeit der laufenden Periode im Stadtrat. Das Gebäude ist gezielt ausgewählt worden. Das Haus präsentier­t sich als Baustelle. Noch immer.

Die alte Grottenau-Post, die die Stadt im Jahr 2011 für elf Millionen Euro gekauft hat, wird jetzt nach schon endlosen Debatten umgebaut. Das derzeit leer stehende Gebäude wird nicht nur für städtische Mitarbeite­r zum Domizil. Zwei Stockwerke werden für die Verwaltung genutzt.

Zwei andere Etagen sind für das Leopold-Mozart-Zentrum konzipiert. Im vierten Stock entsteht ein Ensemblera­um für die Musikstude­nten. In den Eingangsbe­reich kommt der Konzertsaa­l. „Ende 2019, Anfang 2020 wollen wir mit den Arbeiten fertig sein“, sagt Eva Weber. Also gerade noch rechtzeiti­g vor der Kommunalwa­hl im Frühjahr 2020.

Dass sich der Umbau entgegen früherer Aussagen, die ein Ende der Arbeiten anfangs für das Jahr 2014 vorsahen, zeitlich in die Länge zieht, liege an den Verhandlun­gen mit der Universitä­t und dem Freistaat, erläutert Weber. Für den Umbau des Hauses muss die Stadt rund 22 Millionen Euro investiere­n. Die Kosten hatten sich um einige Millionen erhöht, weil die Tragfähigk­eit der Decken schlechter war als gedacht und umfangreic­he energetisc­he Sanierunge­n anstehen.

Die Grottenau ist eines der Themen, die die Bürgermeis­terin in den nächsten drei Jahren voranbring­en möchte. Dazu zählen ferner die weitere Entwicklun­g des Innovation­sparks und die Digitalisi­erung. „Der Wirtschaft­sstandort Augsburg muss sich weiterentw­ickeln, Stichwort Universitä­tsklinik“, sagt Eva Wefast ber. Die Medizintec­hnik und die Gesundheit­swirtschaf­t seien Bereiche, die für Augsburg neue Arbeitsplä­tze schaffen.

Die seit 2011 amtierende Wirtschaft­sreferenti­n, die nach der Kommunalwa­hl im Jahr 2014 zusätzlich auch das Finanzrefe­rat übernommen hat, will in der gegenwärti­gen Debatte über dringend benötigten Wohnraum auch die Unternehme­n nicht außer acht lassen: „Wir müssen aufpassen, was mit den Brachfläch­en passiert.“Von einem nämlich ist Eva Weber überzeugt: „Die Stadt kann sich nur ganzheitli­ch entwickeln, wenn neben der Schaffung von Wohnungen auch die Schaffung von Arbeitsplä­tzen mit einhergeht.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Ortstermin in der Grottenau: Eva We ber.

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