Der Zeitplan für die Sanierung der Grottenau steht
Bürgermeisterin Eva Weber sagt, wo sie ihre Schwerpunkte im zweiten Teil der Amtszeit sieht. Sie erläutert aber auch, warum sich der Umbau der ehemaligen Post-Zentrale um Jahre verzögert hat
Es ist ein imposanter Ausblick: Auf einer Seite der etwa 50 Meter langen Glasfront geht die Sicht in Richtung Theater. Auf einer anderen Seite ist die Ulrichskirche in etwas größerer Entfernung zu sehen. Hier im vierten Stock des Grottenau-Gebäudes zieht Bürgermeisterin Eva Weber, die die Referate Wirtschaft und Finanzen managt, am Mittwoch ihre Bilanz zur Halbzeit der laufenden Periode im Stadtrat. Das Gebäude ist gezielt ausgewählt worden. Das Haus präsentiert sich als Baustelle. Noch immer.
Die alte Grottenau-Post, die die Stadt im Jahr 2011 für elf Millionen Euro gekauft hat, wird jetzt nach schon endlosen Debatten umgebaut. Das derzeit leer stehende Gebäude wird nicht nur für städtische Mitarbeiter zum Domizil. Zwei Stockwerke werden für die Verwaltung genutzt.
Zwei andere Etagen sind für das Leopold-Mozart-Zentrum konzipiert. Im vierten Stock entsteht ein Ensembleraum für die Musikstudenten. In den Eingangsbereich kommt der Konzertsaal. „Ende 2019, Anfang 2020 wollen wir mit den Arbeiten fertig sein“, sagt Eva Weber. Also gerade noch rechtzeitig vor der Kommunalwahl im Frühjahr 2020.
Dass sich der Umbau entgegen früherer Aussagen, die ein Ende der Arbeiten anfangs für das Jahr 2014 vorsahen, zeitlich in die Länge zieht, liege an den Verhandlungen mit der Universität und dem Freistaat, erläutert Weber. Für den Umbau des Hauses muss die Stadt rund 22 Millionen Euro investieren. Die Kosten hatten sich um einige Millionen erhöht, weil die Tragfähigkeit der Decken schlechter war als gedacht und umfangreiche energetische Sanierungen anstehen.
Die Grottenau ist eines der Themen, die die Bürgermeisterin in den nächsten drei Jahren voranbringen möchte. Dazu zählen ferner die weitere Entwicklung des Innovationsparks und die Digitalisierung. „Der Wirtschaftsstandort Augsburg muss sich weiterentwickeln, Stichwort Universitätsklinik“, sagt Eva Wefast ber. Die Medizintechnik und die Gesundheitswirtschaft seien Bereiche, die für Augsburg neue Arbeitsplätze schaffen.
Die seit 2011 amtierende Wirtschaftsreferentin, die nach der Kommunalwahl im Jahr 2014 zusätzlich auch das Finanzreferat übernommen hat, will in der gegenwärtigen Debatte über dringend benötigten Wohnraum auch die Unternehmen nicht außer acht lassen: „Wir müssen aufpassen, was mit den Brachflächen passiert.“Von einem nämlich ist Eva Weber überzeugt: „Die Stadt kann sich nur ganzheitlich entwickeln, wenn neben der Schaffung von Wohnungen auch die Schaffung von Arbeitsplätzen mit einhergeht.“