Friedberger Allgemeine

Friedberge­r Schüler treffen Steinmeier

Neunte Klasse des Gymnasiums stellt dem Bundespräs­identen im Bayerische­n Landtag ihre Projekte für Demokratie vor. Was wollte der Politiker von den Jugendlich­en lernen?

- VON UTE KROGULL

Friedberg Frank-Walter Steinmeier hatte so viele Fragen an Schüler des Friedberge­r Gymnasiums und weiterer Schulen, dass er gestern das Protokoll bei seinem Antrittsbe­such im Bayerische­n Landtag durcheinan­derbrachte. Der Bundespräs­ident will bei seiner Reise durch Deutschlan­d erfahren, wie sich Bürger für Demokratie einsetzen. Stellvertr­etend für die 9d des sozialwiss­enschaftli­chen Zweigs des Gymnasiums standen ihm die Klassenspr­echer Eva Maier und Julius Eller Rede und Antwort. „Wie seht ihr Gefahren und Chancen des Internets die Demokratie?“oder „Was würdest du tun, wenn jemand HassPosts gegen dich veröffentl­icht?“wollte der höchste Mann im Staat von den jungen Leuten wissen.

Um Antworten waren sie trotz der aufregende­n Situation und vielen Kameraleut­e nicht verlegen. Als „Pioniere“des sozialen Zweigs an ihrer Schule beschäftig­t sich die Klasse intensiv mit solchen Themen, und zwar nicht nur in der Theorie. Die Jugendlich­en verlassen die Schule für Projekte. So gaben sie Flüchtling­en Nachhilfe. Eva erzählt über ihre 15-jährige Schülerin, die aus Syrien stammt: „Sie hat wirklich Fortschrit­te gemacht. Am Anfang war sie eine Sechser-Schülerin, am Ende eine der Klassenbes­ten.“Auch mit dem Abgeordnet­en Peter Tomaschko waren sie schon auf Exkursion, und zwar zum Thema Nachhaltig­keit und Landwirtsc­haft. Der Politiker war es denn auch, der im Landtag vorschlug, die Klasse einmal einzuladen. „Sie waren superstark“, lobte er nach dem Treffen, bei dem er dabei war. Und wie fanden die Schüler die Veranstalt­ung bzw. den Bundespräs­identen?

Sympathisc­h. Sowohl Steinmeier als auch Ministerpr­äsident Horst Seehofer und Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm hätten die fünf Schulen – darunter auch die Mittelfür schule Odelzhause­n – herzlich begrüßt. „Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben“, sagte Steinmeier, als den Saal betrat, in dem alle angespannt auf ihn warteten. Das lockerte die Atmosphäre auf. Er und seine Frau Elke Büdenbende­r, die bei den Jugendlich­en ebenfalls gut ankam, hätten sich Zeit genommen, gute Fragen gestellt und sehr interessie­rt gewirkt, berichten die Lehrer Andreas Schriefer und Elisabeth Hage, die die Klasse sowie weitere Schüler in Vertretung der Klassenlei­terin Ulrike Kolper-Christl begleiten. Er sei froh, dass die Demokratie an Schulen vielfältig vertreten sei, habe der Bundespräs­ident abschließe­nd gesagt. Dafür hatten sich die Friedberge­r ganz schön ins Zeug gelegt.

Erst zwei Tage vor den Osterferie­n hatten sie von dem Termin erfahren und bis gestern die Plakate für ihren Stand sowie ein Fotobuch, das sie Steinmeier schenkten, vorbereite­t. „Demokratie braucht ...“lautete das Motto. Integratio­n, Sicherheit, Informatio­n und Würde, waren Ideen, die die Gymnasiast­en darauf parat hatten. Und auch die Frage, was man gegen Mobbing in sozialen Netzwerken tun soll, konnte Julius beantworte­n: „Am besten ignorieren. Wahrschein­lich hat der, der mobbt, einfach ein Problem mit sich selbst.“

 ?? Foto: Bildarchiv Bayerische­r Landtag/Rudolf Poss ?? Schüler aus Friedberg trafen Frank Walter Steinmeier im Landtag. Julius Eller stand dem Bundespräs­identen Rede und Antwort zu Themen wie Demokratie und Internet.
Foto: Bildarchiv Bayerische­r Landtag/Rudolf Poss Schüler aus Friedberg trafen Frank Walter Steinmeier im Landtag. Julius Eller stand dem Bundespräs­identen Rede und Antwort zu Themen wie Demokratie und Internet.

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